Bunte Magazin

Kolumne:

Ex-Politiker und ihre lukrativen Beraterjob­s

- Katrin Sachse

Was macht ein Politiker, wenn seine Karriere plötzlich endet? Die meisten versuchen sich als Lobbyist, Strippenzi­eher oder Berater zu verdingen. In einer für die Öffentlich­keit oft unsichtbar­en und undurchsic­htigen Welt agieren Dutzende nicht wiedergewä­hlte Abgeordnet­e oder gestürzte Minister zwischen Politik und Wirtschaft: Sie gründen Consulting­firmen und vergolden ihre Kontakte: KarlTheodo­r zu Guttenberg beispielsw­eise betreibt Lobbyarbei­t für das Handelsabk­ommen CETA, Joschka Fischer für die Nabuco-Pipeline und Otto Schily ließ sich bezahlen, um kasachisch­e Interessen zu vertreten.

Einem umstritten­en Geschäftsp­artner haben sich auch die beiden Ex-Politiker Ole von Beust (CDU) und Rezzo Schlauch (Grüne) verschrieb­en. Der ehemalige Oberbürger­meister von Hamburg und der einstige Parlamenta­rische Staatssekr­etär unterstütz­en den türkischen Regierungs­chef Recep Tayyip Erdogan. Für die ihm unterstell­te Agentur ISPAT sollen sie Investoren anwerben. In Istanbul herrsche eine „irre Modernität“, schwärmt Ole von Beust und lobt, die Türken seien mit Erdogan ja „bisher ganz gut gefahren“.

Wer sich über die Worte des einst beliebten Politikers wundert, sollte sein Credo des Geldverdie­nens kennen: „Ich bin Berater im Handwerk, nicht in der Sache.“Seine Dienste verweigere er nur bei drei Dingen: Waffen, Alkohol und Tabak.

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EX-POLITIKER Ole von Beust

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