Am Vatertag: GRILLEN wie die Weltmeister
Fußballprofis können echte Gourmets sein. Das weiß ich seit den wilden 70ern, als Paul Breitner zusammen mit meinem befreundeten Kollegen Otto Koch nebenbei einen Weinhandel betrieb und somit fester Bestandteil der Münchner Gourmetszene wurde. Ich war überrascht, dass sich der Weltmeister von 1974 nicht nur auf dem Spielfeld gut auskannte, sondern auch am Kochfeld. In seiner Zeit bei Real Madrid hatte er nicht nur sprichwörtlich über den Tellerrand geblickt und überzeugte als profunder Weinkenner und Feinschmecker.
Insofern wundert es mich nicht, was für eine gute Figur neulich Jogi Löw in der Studioküche meines Spezls Tim Mälzer machte. Obwohl der Bundestrainer gern betont, nicht kochen zu können, stellte er sich für eine Werbekampagne unter Anleitung des Hamburger Küchenbullen recht geschickt an. Gemüse schnippeln – kein Problem für Löw; und auch beim Flam- bieren von Birnenstückchen ließ er nichts anbrennen. Das wiederum lässt erahnen, dass der Bundestrainer bei sich im Garten einen Grill stehen hat, Holzkohle nehme ich an. Aber nicht wegen des gängigen Klischees, dass Frauen nur Männer mit Kohle lieben, sondern weil er wie ich das Röstaroma schätzt. Genauso kann ich mir vorstellen, dass er als Perfektionist für die Holzkohle einen Anzündkamin verwendet. Das spart Zeit und man vermeidet ungesunde Brandbeschleuniger. Obwohl es für Löw als Schnitzel-Fan sogar bei Kanzlerin Angela Merkel extra Cordon bleu gibt, möchte ich ihm zum Grillen meine Koteletts vom BioJungschwein mit einer Tomaten-OlivenKapern-Creme (siehe Rezept) empfehlen. Die werde ich am Vatertag auf den Rost legen – zusammen mit meinem weltmeisterlichen Kräuterchef Andy Brehme, der dazu einen seiner tollen Salate anrichten wird.