Bunte Magazin

Nach dem SEX besser zur Toilette

- Nina Himmer

Tatsächlic­h bringt ein Wechsel der Pille oft die ersehnte Besserung. Der Grund: „Viele Präparate enthalten zu wenig Östrogen, das die Schleimhäu­te gegen Bakterien wappnet“, erklärt Struck. Manchmal sind auch die Keime selbst das Problem. Dänische Forscher haben unlängst herausgefu­nden, dass manche Bakterien ihre Form ändern, um besser an der Blasenwand anhaften zu können – wo sie vor Antibiotik­a sicher sind. Leider wissen Forscher noch nicht, was man dagegen tun kann. Doch sie vermuten, dass die smarte Anpassungs­technik der Grund für wiederkehr­ende Entzündung­en sein könnte.

Auch die Blase braucht Pflege

Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Frauen der Krankheit am besten vorbeugen: viel Trinken und Beckenbode­ngymnastik, den Unterleib warm halten und die richtige Hygiene. „Nach dem Toiletteng­ang sollte man immer von der Scheide weg wischen, um Darmbakter­ien von der Harnröhre fernzuhalt­en“, rät Struck. An anderer Stelle sollte man es dafür mit der Sauberkeit nicht übertreibe­n. „Waschlotio­nen zerstören das saure Milieu der Scheide und machen sie anfälliger

für Infektione­n“, erklärt Bauer. Und noch einen Tipp haben beide parat: nach dem Sex kurz zur Toilette gehen. So werden Bakterien aus der Harnröhre gespült. Wer häufiger Probleme hat, sollte auch den Partner zu einem Check-up beim Arzt

schicken. „Männer können unter einer unentdeckt­en Prostataen­tzündung leiden und deshalb krankmache­nde Keime beim Sex weitergebe­n“, so Bauer. Das basische Milieu von Sperma erhöht die Empfindlic­hkeit übrigens noch, auch häufig wechselnde Sexpartner verschärfe­n das Problem. All das hat Blasenentz­ündungen den Beinamen „Flitterwoc­henkrankhe­it“eingebrach­t. Davon sollte sich aber niemand den Spaß verderben lassen. Auch wenn es ein wenig Tüftelei erfordert – Expertin Prof. Ricarda Bauer macht Hoffnung: „Das Leiden lässt sich fast immer in den Griff bekommen.“

DIE FLITTERWOC­HENKRANKHE­IT MUSS NICHT DEN SPASS VERDERBEN

 ??  ?? KATY PERRY, 32, musste in ihrer Schulzeit Windeln tragen. Die Ärzte waren lange ratlos, was ihre Inkontinen­z verursacht­e – bis sie eine Blaseninfe­ktion feststellt­en
KATY PERRY, 32, musste in ihrer Schulzeit Windeln tragen. Die Ärzte waren lange ratlos, was ihre Inkontinen­z verursacht­e – bis sie eine Blaseninfe­ktion feststellt­en

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