Zu viele Schicksalsschläge zerstörten ihre Ehe
VIOLA WEDEKIND & JACQUES BREUER konnten ihr großes Glück nicht festhalten und trennten sich nach neun Jahren Ehe. Der Schmerz sitzt tief, sagt sie
Seit Wochen wollen ihre Tränen nicht versiegen. Schauspielerin Viola Wedekind, 39, ist tieftraurig, weil ihre große Liebe zerbrochen ist: „Ich wusste gar nicht, wie viel Tränen man vergießen und anhaltend weinen kann“, sagt sie beim BUNTE-Interview. Anfang April hat sich das erfolgreiche und beliebte Schauspielerpaar Viola Wedekind und Jacques Breuer, 60, nach neun Jahren Ehe getrennt. Für beide ein schwerer Schritt, „aber es ging einfach nicht mehr“, so Viola Wedekind. Noch im Oktober hatte sie für ihren Mann ein rauschendes Fest zu seinem 60. Geburtstag arrangiert und der Jubilar sagte damals gerührt: „Viola, ich liebe dich, du bist die Liebe meines Lebens. Vielen Dank für diesen wunderschönen Abend und alles, was du für mich getan hast.“
Und plötzlich sind Sie getrennt. Was ist passiert? Es war ein schleichender Prozess, der vor einigen Jahren mit vielen Trauerfällen begann. Erst starb meine heiß geliebte Oma, bei der ich aufgewachsen bin. Danach starb meine Tante Claudia, die Schwester meines Vaters. Mein Papa war über ihren Tod so verzweifelt und sagte immer wieder zu mir: „Warum bin ich denn nicht gestorben?“Ich habe damals mit Jacques Theater gespielt und bin in jeder freien Minute zu meinem Papa geflogen, um ihn zu trösten und ihm zu helfen. Mein Papa ist mir unglaublich wichtig. Das habe ich ihm immer wieder gesagt.
Das Schlimmste passierte Ihnen dann auch noch selbst. Ja, ich habe im vierten Monat unser Wunschkind verloren. Wir hatten uns auf das Baby gefreut, Jacques hatte sich sogar schon Bücher gekauft zum Thema „Vater werden“. Dieser Schicksalsschlag hat uns beide vollkommen aus der Bahn geworfen. Wir waren verzweifelt und ich bin aus dem Tal der Tränen einfach nicht mehr rausgekommen. Ich habe schweren Herzens lernen müssen, dass eine gesunde Schwangerschaft absolut keine Selbstverständlichkeit ist. Und dann brach auch noch fast zur gleichen Zeit Jacques auf offener
„DU BIST DIE LIEBE MEINES LEBENS“, SAGTE ER IMMER
Bühne zusammen und musste nach der Diagnose Herzinfarkt notoperiert werden. Ich bangte wochenlang um sein Leben. Er hat es Gott sei Dank geschafft und wurde wieder vollkommen gesund, aber das alles war zu viel für uns.
Aber Ihrem Mann geht es doch heute wieder gut, oder? Ja, es ist wieder alles okay und natürlich waren wir alle erleichtert, aber aufgrund seines jahrelangen Diabetes kam dann eine extreme Schlaflosigkeit hinzu, die uns beide unheimlich belastete. Das waren einige der Baustellen, die unsere Liebe immer wieder auf die Probe stellten. Selbst eine Paartherapie über fast ein Jahr konnte uns nicht helfen.
Und so reifte langsam der Gedanke an die Trennung? Der erste Schritt kam von Jacques. Das war hart, aber vielleicht auch richtig. Durch reinen Zufall fand er dann ganz schnell eine wunderschöne Wohnung gleich um die Ecke von mir. Ich habe ihm alle Möbel und Dinge gegeben, die er haben wollte. Inzwischen sind wir der Meinung, dass die Trennung das Beste für uns beide ist, obwohl wir ja eigentlich eine symbiotische Ehe führten.
Ich weiß, dass Ihnen auch Ihre Hunde sehr wichtig sind. Haben Sie die unter sich aufgeteilt? Das wollten wir, hat aber nicht funktioniert. In der ersten Nacht lagen sie jaulend jeder allein in ihrer Ecke. Da haben wir beschlossen, dass die Tiere erst mal bei mir bleiben. Wir gehen aber gemeinsam Gassi und dabei können wir viel miteinander reden.
Wie geht es jetzt beruflich für Sie beide weiter? Jacques dreht gerade „SOKO Wismar“und ich habe eine Episoden-Hauptrolle bei den „Rosenheim-Cops“– das läuft wirklich gut. Wie es mit uns beiden als Paar weitergeht, werden wir sehen. Scheidung ist erst mal kein Thema. Ich werde mich auch weiterhin um seine finanziellen Dinge kümmern, weil er ja darin wirklich ein Chaot ist.
Wer gibt Ihnen Halt und tröstet Sie? Die zehn Jahre mit Jacques waren die schönsten, die wichtigsten und aufregendsten in meinem Leben. Ich bin tieftraurig, dass wir unser Glück nicht festhalten konnten, aber ich bin mir sicher, die freundschaftliche Liebe bleibt. Trost und Halt hole ich mir bei meiner Familie, meinem Vater, der sich rührend um mich sorgt. Dazu kommen meine Freunde. Und ich lese viel, das hilft. Komisch, früher habe ich Hermann Hesse mit einem anderen Bewusstsein gelesen, heute geben mir seine Worte Kraft: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“