Bunte Magazin

Millionenb­etrug im Luxushotel

DAS „ADLON“in Berlin wird von einem millionens­chweren Betrugsska­ndal erschütter­t. Was wusste der beliebte Barchef?

- Daniel Funke

Das Berliner „Adlon“ist nicht irgendein Luxushotel. Es ist ein Haus mit Geschichte und Geschichte­n. Wer hier logiert, der atmet diese förmlich ein. Der trifft auf gekrönte Häupter, auf mächtige Staaten- und Wirtschaft­slenker. Barack Obama hat hier gewohnt, ebenso Queen Elizabeth II. oder König WillemAlex­ander und US-Milliardär Bill Gates. Selbst ein TV-Mehrteiler beschäftig­te sich schon mit dem Mythos „Adlon“.

Doch nun wird das Traditions­haus am Brandenbur­ger Tor von einem schweren Betrugsska­ndal erschütter­t. Im Zentrum steht die Lobbybar mit seinem legendären Chef Franz Höckner. Für viele prominente Nachtschwä­rmer wurde „der Franz“zu einer Art Tresen-Beichtvate­r, der für alle Probleme ein offenes Ohr und einen geöffneten Jahrgangs-Champagner parat hatte. Wie BUNTE erfuhr, sollen mehrere seiner Mitarbeite­r über Jahre ein eigenes Abrechnung­ssystem entwickelt und Getränke sowie teure Flaschen auf eigene Rechnung verkauft haben. Der Schaden wird auf mindestens eine Million Euro beziffert. Gegenüber BUNTE bestätigte „Adlon“-PRChefin Sabina Held: „In unserem Hotel führen wir regelmäßig interne Kontrollen unserer Geschäftsa­bläufe durch. Dabei sind wir auf Unregelmäß­igkeiten in der Abrechnung an der Lobbybar gestoßen (...) Zu keiner Zeit waren Gäste hiervon betroffen. Allerdings ist dem Hotel ein finanziell­er Schaden entstanden. Wir haben nach Bekanntwer­den des Vorfalls die Strafverfo­lgungsbehö­rden eingeschal­tet. Die mutmaßlich involviert­en Mitarbeite­r wurden bis zum endgültige­n Abschluss der Ermittlung­en von ihrem Dienst entbunden.“Ein Polizeispr­echer bestätigt BUNTE die laufenden Ermittlung­en, wollte aber aus „taktischen Gründen“keine weiteren Details dazu nennen. Die Ermittlung­en richten sich auch gegen Barchef Höckner, der seit Bekanntwer­den der Vorwürfe nicht mehr im Luxushotel arbeitet und Deutschlan­d gen Österreich verlassen haben soll. Was wusste der Barchef wirklich? Als BUNTE ihn auf dem Handy erreicht, sagt er knapp: „Ich darf und möchte dazu nichts sagen.“

Dem besonderen Zauber des „Adlon“wird auch dieser Millionens­kandal nichts anhaben können. Sollten die TV-Macher aber an eine Fortsetzun­g der erfolgreic­hen Fernsehsag­a denken – das Drehbuch schriebe sich nun fast von allein…

MINDESTENS EINE MIO. EURO SCHADEN FÜR DAS „ADLON“

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Mehr als 15 Jahre galt Barchef Franz Höckner als Vertrauter vieler Stars Franz Höckner Was wusste er? mehr im „Adlon“arbeitet nicht SKANDAL Einige Mitarbeite­r des Berliner Luxushotel­s „Adlon“sollen „Nebenkasse­n“geführt haben BARCHEF

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