Grüne Wiesen, GELBE TIGER …
BLAUER REITER Im ländlichen VoralpenIdyll zwischen Staffel- und Walchensee hat der Expressionismus seine Wurzeln
Der Name für eine der bedeutendsten Künstlergruppen des 20. Jahrhunderts entstand bei einer Tasse Kaffee. Die Maler Franz Marc (1880–1916) und Wassily Kandinsky (1866– 1944) saßen zu Tisch in Marcs Gartenlaube in Sindelsdorf. Beide mochten die Farbe Blau, Marc Pferde, Wassily Reiter – der Name Blauer Reiter war geboren. So will es die Legende. Gabriele Münter (1877–1962), Marianne von Werefkin (1860–1938) und Alexej von Jawlensky (1864–1941) gehörten ebenfalls zum illustren Kreis, der Murnau und die Region genoss – später „das blaue Land“genannt. Hier kaufte Gabriele Münter 1909 ein Haus an der Kottmüllerallee. Das MünterHaus ist heute Sehenswürdigkeit und Pilgerstätte für Kunstfreunde. Es war die für die Gegend typische, volkstümliche Hinterglasmalerei mit ihren klaren Farben und Formen, die besonders Gabriele Münter inspirierte und ihren Stil prägte. Die Farben der Landschaft und ihre Tierwelt taten das Übrige, um den jungen Expressionisten zu neuen Ausdrucksformen zu verhelfen. Sie wollten nicht mehr abmalen, sondern Empfindungen in Farbe und Form ausdrücken. Heute zeugen Münter-Haus und Schlossmuseum Murnau von dieser einzigartigen Schaffensperiode, ebenso die Staffelalm zwischen Kochel und Jachenau. PS: In München präsentiert das Lenbachhaus die weltgrößte Sammlung von Blauer-Reiter-Kunst.
TIERE UND LANDSCHAFTENMarc. FASZINIERTEN DIE MALERGRUPPE MEHR ALS DIE GROSSSTADT