Boris Becker:
Der Sport hat den Körper des einstigen Tennishelden ruiniert. BUNTE öffnet seine Krankenakte
Wenn Boris Becker, 49, am Flughafen die Sicherheitsschleuse passiert, piepst es. Immer. Egal was er trägt – der Metalldetektor schlägt an. Das liegt an dem Metall in seinem Körper. Denn Boris Becker ist nicht nur ein Tennis-Titan – das glänzende Metall hält seinen Körper an vielen Stellen auch zusammen.
Tennis, das ist für Boris Becker Segen und Fluch zugleich. Der Sport hat ihn zwar weltberühmt, aber auch schwer krank gemacht. Im November wird er 50, doch sein Körper ist der eines alten Mannes. Während Kollegen wie John McEnroe, 58, Goran Ivanisevic, 45, André Agassi, 47, oder Pete Sampras, 45, gelegentlich Show-Turniere spielen, greift Boris nicht mehr aktiv zum Schläger. „Die Zeiten sind längst vorbei“, sagte er im BUNTE-Interview vergangenen Dezember. Und: „Wenn ich zu viel Sport mache, bekomme ich das zu spüren. Ins Fitnessstudio zu gehen mit einem 29-Jährigen und mithalten zu wollen wird hart.“
Als er vor zwei Wochen die Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden besucht, humpelt er deutlich. Während seine Ehefrau Sharlely, 40, mit ihrem gemeinsamen Sohn Amadeus, 7, auf der Hüpfburg im Kinderland herumtollt, ist Papa Boris lediglich liebevoller Beobachter.
Sein rechter Puma-Turnschuh ist ausgebeult, die Schnürsenkel sind nur locker gebunden. Darunter trägt er eine orthopädische Stützmanschette, die seinen Knöchel stabilisieren soll. Das Sprunggelenk macht ihm Ärger: 32 Jahre nach seinem legendären Wimbledon-Sieg, 18 Jahre nach seinem Karriereende. Es sind die Spätfolgen des Tennissports. „Raubbau am eigenen Körper“sei das Tennis gewesen, schreibt er in seiner 2013 erschienenen Autobiografie „Das Leben ist kein Spiel“.
Seit über 30 Jahren schon hat er Probleme mit seinem rechten Fuß. Bereits 1984 wird er am Knöchel operiert. 1999 ist sein Sprunggelenk nach einem Bänderriss dann „völlig im Eimer“. Drei Monate vor seinem letzten Turnier in Wimbledon passiert ihm das. Doch Becker kämpft, er ist keiner, der aufgibt. Von Deutschlands berühmtestem Mediziner Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt lässt er sich „fitspritzen“, doch der prognostiziert ihm: „Das bekommst du nie wieder hin.“Er sollte Recht behalten.
In Florida unterzieht sich Becker einer weiteren Operation, lässt sich Splitter aus
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