Wolfgang H.:
Seine Frau wurde von einem Riesenhund angefallen und getötet
Sie hatte das Tier, das sie aus dem Leben riss, nie zuvor gesehen – obwohl Heidemarie W., 72, nur 300 Meter von dem Hof lebte, auf dem der 80 Kilo schwere Kangal (türkische Hunderasse) angekettet war. Die pensionierte Lehrerin (Sport, Englisch) war erst vor wenigen Jahren mit ihrem Mann Wolfgang H., 65, nach Frohnstetten in BadenWürttemberg gezogen. Das kinderlose Ehepaar hatte in der idyllischen Gemeinde (ca. 1100 Einwohner) ein Häuschen mit Garten gekauft.
„Wir wollten hier unseren Lebensabend verbringen“, sagt Wolfgang H. zu BUNTE. Tränen laufen über sein Gesicht. „Nun bin ich allein. Wie soll ich bloß mit dem Tod meiner Frau fertigwerden? Sie war ein so lieber Mensch, hatte ein großes Herz und kümmerte sich rührend um benachteiligte Menschen.“Pause. „Sie fehlt mir! Wir hatten doch nur uns. Ich hoffe nur, dass Heidi nicht zu sehr leiden musste, als der Hund sie so fürchterlich zugerichtet hat.“
Das Schicksal von Heidemarie W., ihr Mann nennt sie zärtlich Heidi, erschütterte am 31. Mai die Republik. Die zierliche Frau wurde während eines Spaziergangs von dem Kangal angegriffen; der Hund hatte sich von der Kette losgerissen, sprang über den niedrigen Zaun und stürzte sich auf die Rentnerin. Um 20.01 Uhr sah eine Nachbarin die Attacke, wählte den Notruf. Die „Hilfe“Schreie von Heidemarie W., das Bellen und Knurren des Hundes hallten durch die ganze Straße. Tragisch: Rettungsdienst und Polizei konnten sich der schwer verletzten Frau nicht nähern, da der Hund nicht von seiner Beute ließ. Als der Kangal, verfolgt von einem Jäger und Beamten, auf das Grundstück seiner Besitzerin rannte, war Heidemarie W. nicht mehr zu helfen. Sie starb im Rettungswagen an den schweren Bissen an Kopf und Hals.
Wolfgang H. erzählt BUNTE, er sei um 20.45 Uhr mit dem Auto vom Einkaufen zurückgekommen. Ein Beamter kam ihm entgegen, fragte, ob er wisse, wo seine Frau sei. Ein Hund habe eine ältere Dame attackiert, man kenne aber nicht deren Namen. Der Rentner schluchzt: „Als ich wegfuhr, hat Heidi im Garten gearbeitet. Sie hat mir noch gewunken. Drei Stunden später musste ich sie im Rettungswagen identifizieren, sie hatte nur ihren Hausschlüssel bei sich. Kopf und Hals waren bandagiert, das eine Auge schlimm verletzt. Überall war Blut. Es war schrecklich, Heidi in diesem Zustand zu sehen.“Er sagt, er und seine Frau hätten keine Ahnung gehabt, dass auf dem heruntergekommenen Anwesen in der Nachbarschaft drei Kangale und 20 Katzen gelebt hätten. Nachbarn hätten ihm jetzt erzählt, dass es immer wieder Beschwerden beim Bürgermeister über die Tierhalterin gegeben habe, die aber wohl niemand ernst genommen habe. „Die Polizei hat die Hunde erschossen. Meine Frau wird davon leider nicht mehr lebendig“, sagt Wolfgang H.
DIE RENTNERIN HATTE KEINE CHANCE GEGEN DEN AGGRESSIVEN HUND