Laurentien der Niederlande:
BUNTE traf die Schwägerin von Willem-Alexander
Kinder und Kultur liegen Prinzessin Laurentien der Niederlande, 51, besonders am Herzen. Deshalb überreichte sie in Amsterdam den Princess Margriet Award der Europäischen Kulturstiftung an den Kölner Schriftsteller Navid Kermani, 49, und an die Berliner Künstlerin Marina Naprushkina, 35. Wenige Tage später wurde sie in Frankfurt mit dem B.A.U.M.-Preis für die Arbeit ihrer Kinderstiftung „Missing Chapter“ausgezeichnet. BUNTE traf die Prinzessin und sprach mit ihr über ihr soziales Engagement und darüber, warum Handys am königlichen Esstisch Tabu sind.
Für welche Ideale stehen die Gewinner des Princess Margriet Award? Der Award zeichnet Engagement für kulturellen Wandel aus. Durch Literatur, Musik oder Kunst kann man Verständnis füreinander schaffen. Jede Art von Dialog, der hergestellt wird, ist wichtig. In einer Zeit der Hoffnungslosigkeit brauchen wir Helden. Man kann nichts gegen das Gefühl der Hoffnungslosigkeit tun, aber die Frage ist, wie man damit umgeht. Menschen, die sich unverstanden fühlen, wird meist nur mit viel Distanz geholfen. Dabei brauchen sie Menschen, die ihnen zuhören und wirklich auf sie eingehen. Das sind Helden.
In Ihrer Stiftungsarbeit betonen Sie immer wieder, wie wichtig Kommunikation in unserer schnelllebigen Welt ist. Echter Austausch ist in Zeiten von Smartphones oft schwierig. Wie bewahren Sie in Ihrer Familie Distanz zum digitalen Leben? Klare Grenzen. Zum Beispiel gibt es bei uns kein Telefon am Esstisch. In dem Moment, wo das Handy dort liegt, ist man schon mit den Gedanken woanders. Vor zwei Wochen waren wir fünf im Urlaub auf Island. Wir haben alle kein Handy mitgenommen, nur eins für den Notfall. Wir waren also alle für fünf Tage ohne Telefon. Das war fantastisch. Wir wurden plötzlich viel kreativer und kommunikativer. Es muss beides in der Welt geben. Die Fähigkeit, digital zu sein, ohne den Wert eines tief gehenden Austauschs zu verlernen.
Wie erklären Sie das Ihren Kindern? Indem ich es ihnen zeige. Wir Erwachsenen sind oft keine Vorbilder. Wir können nicht über Kinder schimpfen, die ständig am Handy spielen, es selbst aber auch die ganze Zeit in der Hand haben und keine Ruhe mehr ertragen können. Es bedarf Disziplin, das Richtige vorzuleben. Hätten mein Mann und ich unsere Handys mit in den Urlaub genommen, hätten unsere Kinder es auch gewollt. Es war eine tolle Erfahrung, sich mal wieder so intensiv aufeinander einzulassen – ohne Ablenkung.
Sie haben heute vor 16 Jahren standesamtlich Prinz Constantijn, 47, geheiratet. Wir denken immer an diesen besonderen Tag. Mein Mann schenkt mir Blumen und unsere Kinder freuen sich sehr auf diesen Tag.
Haben Sie eine besondere Erinnerung an Ihre Hochzeit? Puh, viele, aber besonders an den Moment, in dem ich Ja gesagt habe. Ich war ganz entspannt. Und nichts hat sich geändert. Es ist nur besser geworden. Unsere Liebe wird von Jahr zu Jahr intensiver – obwohl es damals schon sehr, sehr gut war.
Königin Máxima hat heute Geburtstag. Haben Sie schon gratuliert? Ja! Und ich erinnere mich noch gut daran, wie wir 2001 meinen Hochzeitstag und Máximas Geburtstag gefeiert haben. Es war ein lustiger Zufall.
„WIR ERWACHSENEN SIND OFT KEINE VORBILDER“, SAGT DIE PRINZESSIN