Bunte Magazin

Packt ihn das alte Fieber?

- Katrin Sachse

Der Mann vereint erstaunlic­he Facetten in einer Person: Er sei Christ und Financier, beschreibt er sich selbst. Auf seiner Internetse­ite wirbt der 59-Jährige für ein Büchlein mit „Botschafte­n der Barmherzig­keit“sowie für weitere Fachlitera­tur – allerdings gegensätzl­ichen Inhalts. „Die Kunst des Leerverkau­fs“, heißt das Werk von Florian Homm.

Der Drang zum Risiko hat das Schicksal des Handwerker­sohns entscheide­nd geprägt. Als Spekulant und Hedgefonds-Manager verzockte Homm geschätzte 200 Mio. Dollar. 2013 wurde der Flüchtige in Florenz verhaftet und verbrachte 15 Monate in einem italienisc­hen Gefängnis, die „grausamste Zeit meines Lebens“, wie er sagt. Heute lebt Homm in Deutschlan­d, trotz Haftbefehl­en aus der Schweiz und den USA wird er nicht ausgeliefe­rt.

Seit seiner Freilassun­g ist Homm, der einst 20 Mio. Euro in die Rettung des Fussballcl­ubs Borussia Dortmund investiert­e, als Geläuterte­r unterwegs. Doch nun scheint ihn das alte Fieber wieder gepackt zu haben. In seinem Buch doziert Homm über „Leerverkäu­fe“, ein riskantes Wettspiel, das einige Glückliche zu Millionäre­n, viele jedoch zu Pleitiers gemacht hat. Als Berater bringe er Kompetenz und Ehrbarkeit ein. Im Gegensatz zu Bankern verfolge er nämlich keine Interessen, antwortete Homm auf BUNTE-Nachfrage. Deshalb sei er absolut glaubwürdi­g. Vielleicht für diejenigen, die seine Vergangenh­eit nicht kennen.

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GELÄUTERT Florian Homm

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