Packt ihn das alte Fieber?
Der Mann vereint erstaunliche Facetten in einer Person: Er sei Christ und Financier, beschreibt er sich selbst. Auf seiner Internetseite wirbt der 59-Jährige für ein Büchlein mit „Botschaften der Barmherzigkeit“sowie für weitere Fachliteratur – allerdings gegensätzlichen Inhalts. „Die Kunst des Leerverkaufs“, heißt das Werk von Florian Homm.
Der Drang zum Risiko hat das Schicksal des Handwerkersohns entscheidend geprägt. Als Spekulant und Hedgefonds-Manager verzockte Homm geschätzte 200 Mio. Dollar. 2013 wurde der Flüchtige in Florenz verhaftet und verbrachte 15 Monate in einem italienischen Gefängnis, die „grausamste Zeit meines Lebens“, wie er sagt. Heute lebt Homm in Deutschland, trotz Haftbefehlen aus der Schweiz und den USA wird er nicht ausgeliefert.
Seit seiner Freilassung ist Homm, der einst 20 Mio. Euro in die Rettung des Fussballclubs Borussia Dortmund investierte, als Geläuterter unterwegs. Doch nun scheint ihn das alte Fieber wieder gepackt zu haben. In seinem Buch doziert Homm über „Leerverkäufe“, ein riskantes Wettspiel, das einige Glückliche zu Millionären, viele jedoch zu Pleitiers gemacht hat. Als Berater bringe er Kompetenz und Ehrbarkeit ein. Im Gegensatz zu Bankern verfolge er nämlich keine Interessen, antwortete Homm auf BUNTE-Nachfrage. Deshalb sei er absolut glaubwürdig. Vielleicht für diejenigen, die seine Vergangenheit nicht kennen.