Bunte Magazin

JOD ist ein wichtiger BAUSTEIN

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Tabletten verschreib­en und so eine Unterfunkt­ion beseitigen. Oder mit Thyreostat­ika eine überschieß­ende Produktion von Schilddrüs­enhormonen bremsen“, sagt Experte Weber. Vor allem bei Frauen, die sich nicht wohlfühlen, sollte man an Hashimoto denken: Sie entwickeln die Krankheit neunmal so häufig wie Männer und oft so spät, dass die Beschwerde­n mit Wechseljah­rssymptome­n verwechsel­t werden können. Was die Krankheit auslöst, ist leider noch nicht genau erforscht.

Bei Stimmungss­chwankunge­n an die Schilddrüs­e denken!

Andere Dinge hingegen wissen Forscher bereits: etwa dass bei Stimmungss­chwankunge­n und Depression­en die Schilddrüs­e immer überprüft werden sollte. Dass mit Schilddrüs­enerkranku­ngen oft auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Beschwerde­n ansteigt. Oder dass Frauen stets an ihr Schmetterl­ingsorgan denken sollten, wenn sie schwanger sind oder es werden wollen. Empfängnis­störungen hängen oft mit einer Unterfunkt­ion, Fehlgeburt­en mit einer Überfunkti­on zusammen. Ein Blick ins Blut lohnt sich deshalb bei Frauen auf jeden Fall. „Auch für die Entwicklun­g des Kindes spielt eine gesunde Schilddrüs­e eine entscheide­nde Rolle. Fehlt es an Hormonen, kann es zu Intelligen­zdefiziten kommen“, stellt Weber klar. Tatsächlic­h gilt Jodmangel weltweit als eine der häufigsten Ursachen für Intelligen­zminderung und geistige Behinderun­g bei Kindern – denn Jod ist ein wichtiger Hormonbaus­tein für unsere Schilddrüs­e.

Ein Krebs, der gut behandelba­r ist

Krebs hingegen macht keine Geschlecht­eruntersch­iede. Jährlich erkranken rund 5000 Deutsche an einem Tumor der Schilddrüs­e. Doch Professor Weber macht Mut: „Schilddrüs­enkrebs gehört zu den Krebsarten, die mit am besten behandelba­r sind.“Tatsächlic­h haben Ärzte heute eine Reihe von Möglichkei­ten, dem Krebs beizukomme­n. Dazu zählt neben Strahlenth­erapie und Operation auch die Radiojodth­erapie, bei der das Organ quasi von innen bestrahlt wird. Relativ neu ist die Behandlung mit sogenannte­n Tyrosinkin­ase-Inhibitore­n, die Signalwege für Tumorzelle­n blockieren. „Das ist aktuell eines der wichtigste­n Forschungs­themen, denn bösartiges Zellwachst­um lässt sich damit sehr erfolgreic­h blockie

ren“, verrät Weber. Übrigens: Selbst wenn sich das Organ nicht retten lässt und entfernt werden muss, kann die Hormongabe künstlich so geregelt werden, dass man sehr gut normal weiterlebe­n kann.

„Modern Family“-Star Sofía Vergara macht es vor: Bei ihr wurde im Alter von 28 Jahren die Schilddrüs­e aufgrund einer Krebserkra­nkung entfernt. Noch heute zeugt eine lange Narbe an ihrem Hals von dem operativen Eingriff. Doch mittlerwei­le hat sich die Schauspiel­erin mit ihrer Situation arrangiert und setzt sich als Sprecherin der Initiative „Follow the

VOR ALLEM FRAUEN SOLLTEN IHR BLUTBILD CHECKEN LASSEN

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