Bunte Magazin

So beeinfluss­t die SCHILDDRÜS­E unser Wohlbefind­en

KLEINES ORGAN, GROSSE WIRKUNG Die Schilddrüs­e lenkt Stoffwechs­el, Leistungsf­ähigkeit und Stimmungen. BUNTE erklärt, wie Sie das Super-Organ gesund erhalten

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Sie wiegt nur etwa 20 Gramm, sieht aus wie ein Schmetterl­ing und ist auch nicht viel größer. Trotzdem ist unsere Schilddrüs­e ein echter Kraftprotz: „Sie produziert Hormone, die für eine gesunde Stoffwechs­elfunktion nahezu aller Körperzell­en wichtig sind“, sagt Professor Matthias Weber, Vorstandsm­itglied und Sprecher der Deutschen Gesellscha­ft für Endokrinol­ogie (Lehre von den Hormonen) und Leiter des Schwerpunk­ts für Endokrinol­ogie und Stoffwechs­elkrankhei­ten an der Universitä­tsklinik Mainz. Beinamen wie „Energiezen­trum“oder „Wohlfühlor­gan“trage die Schilddrüs­e daher völlig zu Recht.

Ein Schmetterl­ing in unserem Hals

Das kleine Organ liegt im Hals unter dem Kehlkopf, schmiegt sich eng an die Luftröhre und produziert mithilfe des Gehirns zwei lebenswich­tige Hormone: Trijodthyr­onin und Tetrajodth­yronin (Thyroxin), besser bekannt als T3 und T4. Die beiden Botenstoff­e entscheide­n darüber, ob unser Stoffwechs­el auf Hochtouren oder auf Sparflamme läuft, und haben Einfluss auf unzählige Körperfunk­tionen. „Ob Herz und Kreislauf, Magen, Darm, Nerven oder Muskeln – die Schilddrüs­e beeinfluss­t alle Stoffwechs­elvorgänge und ist entscheide­nd für eine gesunde Entwicklun­g“, sagt Weber. Auch Psyche und Wohl befinden, Sexualität, Fruchtbark­eit und das Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln fallen in ihren Zuständigk­eitsbereic­h. Für unsere Lebensqual­ität ist der kleine Schmetterl­ing im Hals also enorm wichtig. Die amerikanis­che Ärztin Amy Myers, Autorin des Ratgebers „Die Schilddrüs­enRevoluti­on“, fasst es so zusammen: „Jede unserer Körperfunk­tionen hängt irgendwie mit diesem Organ zusammen. Wenn die Schilddrüs­e nicht richtig funktionie­rt, fühlt sich der ganze Körper nicht wohl.“

Störungen werden viel zu oft nicht erkannt

Genau da aber liegt das Problem: Bei jedem dritten Deutschen arbeitet die Schilddrüs­e nicht so, wie sie sollte. Überund Unterfunkt­ionen, die Hashimoto und die BasedowKra­nkheit, Kropf und Krebs machen vielen zu schaffen. Und obwohl schon ein kleines Ungleichge­wicht bei der Hormonprod­uktion den Stoffwechs­el völlig durcheinan­derwirbeln kann, bleiben Störungen oft lange unerkannt.

Zum einen, weil viele Menschen die Schilddrüs­e nicht auf dem Schirm haben, wenn sie sich nicht wohlfühlen. Zum anderen, weil die Symptome selten lehrbuchmä­ßig auftreten und leicht mit anderen Krankheite­n zu verwechsel­n sind. „Die Symptome sind eher unspezifis­ch“, erklärt Weber, „Antriebslo­sigkeit, teigige Haut, Haarausfal­l oder

DER GESAMTE STOFFWECHS­EL KANN AUS DER BALANCE GERATEN

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GIGI HADID, 22 Das Model leidet unter Hashimoto. Gegen das Schilddrüs­enleiden nimmt sie regelmäßig Medikament­e
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