Neue Methoden für die Erhaltung der Sehkraft
Mit neuen Behandlungsmethoden und minimalinvasiven Verfahren kann das Fortschreiten von Augenerkrankungen immer häufiger aufgehalten werden
Etwas hüten wie seinen Augapfel“, „schwarz sehen“oder „ein Auge riskieren“– solche Redensarten verdeutlichen, wie wertvoll unser Sehsinn ist: Die Augen liefern dem Gehirn 80 Prozent aller Eindrücke. Das realisiert man aber oft erst, wenn sie nicht mehr einwandfrei funktionieren. Das erlebte Schauspielerin Mila Kunis, 34, die jahrelang wegen einer Augenentzündung fast halbseitig blind war. Erst eine Operation verhalf ihr zu voller Sehkraft. Älteren Menschen ergeht es oft wie Judi Dench, 82: „Bei abendlichen Restaurantbesuchen kann ich meinen Gesprächspartner kaum noch erkennen“, klagt die britische Schauspielerin, die unter einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) leidet. Drehbücher müsse sie sich mittlerweile sogar vorlesen lassen. Judi Dench ist kein Einzelfall: Ab dem 60. Lebensjahr nehmen Augenkrankheiten exponentiell zu. Neben der AMD ist das Glaukom (grüner Star) eine der häufigsten Ursachen für eingeschränkte Sicht. Keine Erkrankung, sondern eine Alterserscheinung ist die Katarakt (grauer Star), eine Trübung der Augenlinse. Führten alle Erkrankungen früher weitgehend zu Erblindung, kann die moderne Medizin ihr Fortschreiten aufhalten (Glaukom/AMD) oder rückgängig machen – auf schonende Weise (Katarakt). In BUNTE erklären Experten die wichtigsten minimalinvasiven Eingriffe und Behandlungsmethoden.
Spricht man vom grünen Star, ist damit das primäre Offenwinkelglaukom gemeint – eine fortschreitende Aushöhlung des Sehnervenkopfes. Die Erkrankung kann auftreten, wenn das Abflusssystem des Kammerwassers des Auges (Trabekelwerk) nicht mehr richtig funktioniert: Ein Rückstau erhöht dann den Augeninnendruck und schädigt den Nerv.
Tückisch: Grüner Star zeigt im Frühstadium keinerlei Symptome. Bis Sehstörungen registriert werden, können bis zu zehn Jahre vergehen. „Dann sind aber bereits 60 bis 70 Prozent der Sehnervfasern unwiederbringlich zerstört“, warnt Prof. Anselm Jünemann, Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock. Jeder über 40-Jährige sollte deshalb alle drei bis fünf Jahre seine Augen untersuchen lassen – bei zusätzlichen Risikofaktoren auch häufiger. „Der Arzt sollte beim ersten Termin den Sehnerv persönlich begutachten und den Augeninnendruck messen“, rät Jünemann.
Wird ein Glaukom diagnostiziert, stehen zahlreiche Therapien zur Auswahl. Standard ist die Behandlung mit Augentropfen, die ein Abfließen des Kammerwassers erleichtern oder dessen Produktion hemmen sollen. Oft müssen verschiedene Präparate kombiniert werden. Häufigste Nebenwirkung: eine chronische Lidrandentzündung. „Besonders ältere Patienten tun sich schwer mit der Handhabung der Tropfen“, weiß der Experte. Ist ein Glaukom nicht mit