Hollywoods Frauen STÜRZEN das „Sex-Monster“
HARVEY WEINSTEIN Wegen seiner Übergriffe auf Frauen verlor der Produzent alles. Er ist nicht der einzige Sex-Täter im Filmgeschäft
Alles in unserer Welt dreht sich um Sex. Nur der Sex nicht, denn beim Sex geht es um Macht.“Das Zitat stammt von dem englischen Autor Oscar Wilde, der vor 117 Jahren starb. Es ist heute so wahr wie damals, Hollywood liefert uns gerade den Beweis dafür mit einem erschütternden Drama in vielen Akten. Vordergründig geht es dabei um Sex, in Wirklichkeit aber um Macht und deren Missbrauch. Es begann Anfang Oktober, als öffentlich wurde, wie der Produzent Harvey Weinstein („Shakespeare in Love“) seit Jahrzehnten Schauspielerinnen sexuell bedräng- te und ihnen im Gegenzug versprach, sie groß rauszubringen. Immer neue Frauen wagten sich mit ihrem WeinsteinAlbtraumerlebnis an die Öffentlichkeit, darunter Stars wie Angelina Jolie oder Gwyneth Paltrow. Manche bezichtigten ihn der Vergewaltigung. Anfang Dezember meldete sich der Regisseur Peter Jackson zu Wort. Er enthüllte, wie Weinstein dafür gesorgt habe, dass Ashley Judd und Mira Sorvino, damals immerhin schon Oscar-Preisträgerin, nicht auf die Besetzungsliste für „Der Herr der Ringe“kamen. Sie hatten sich offenbar Weinsteins sexuellen Nötigungen widersetzt.
Spätestens da wurde klar, dass Weinstein nicht nur ein Sex-Monster ist, sondern ein Tyrann, der mit einem System aus Belohnung und Bestrafung, aus Zuckerbrot und Peitsche seine Sex- und Machtgelüste befriedigte. Auch Salma Hayek geriet in sein System. Nachdem sie abgelehnt habe, mit Weinstein zu duschen, habe er sie zu einer Nacktszene gezwungen, um ihr Herzensprojekt „Frida“nicht scheitern zu lassen, so Hayek.
Harvey Weinstein, der Job, Ehre und Ehefrau verlor, ist nicht der einzige SexTäter in Hollywood. Mehrere Dutzend Produzenten und Regisseure werden von Frauen bezichtigt, sie unter Ausnutzung ihrer Machtpositionen sexuell bedrängt zu haben. Auch Schauspieler sind darunter wie Kevin Spacey. Bei ihm sind es junge Männer, die ihn anklagen. Im Blitzverfahren wurde er daraufhin aus seiner HitSerie „House of Cards“und dem bereits abgedrehten Film „Alles Geld der Welt“entfernt.
Jahrzehntelang erstickte ein Schleier des Schweigens jeden Protest gegen Hollywoods Sex-Erpresser – oft erkauft durch Anwälte und Schweigegeld. Nun scheint es, als würde sich etwas bewegen. Als würden nicht nur die Opfer angehört, sondern als würde auch ein neuer Codex im Umgang mit Abhängigen gefunden, den man längst für selbstverständlich hielt. Ein bisschen hat sich die Macht schon gedreht. Die Drohung „Tu, was ich will, sonst geht es dir wie XY!“läuft nicht mehr. Heute heißt es: „Pass bloß auf, sonst geht es dir wie Harvey und Kevin!“
ZUCKERBROT UND PEITSCHE – DAS WAR DAS SYSTEM WEINSTEIN