Ein KÜHLER Kopf stoppt die Migräne
Rheuma ist nicht die einzige Krankheit, bei der Kryotherapie Besserung verspricht. Auch hier lohnt sich ein Versuch:
DEPRESSIONEN: In einer Studie der Breslauer Psychiaterin Prof. Joanna Rymaszewska mit 23 Patienten berichteten alle Teilnehmer nach zehn Kälteanwendungen, dass sich ihre Stimmung hob. Im Blut der Probanden stieg der Katecholaminspiegel – der gibt Energie und macht munter. Wer sich für die Behandlung interessiert: Die Median RehaKlinik Schlangenbad bei Wiesbaden bietet die Ganzkörperkältetherapie unterstützend bei psychosomatischen Beschwerden an (Infos unter median-kliniken.de). HAARAUSFALL BEI CHEMO: Eine spezielle Haube, die die Kopfhaut auf 15 Grad Celsius abkühlt, reduziert den Haarausfall während einer Chemo um mehr als die Hälfte. Das zeigen zwei hochwertige Studien, die 2017 im US-Fachjournal „JAMA“veröffentlicht wurden. Der Trick: Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen, so gelangt weniger von dem giftigen ChemoWirkstoff an die Haarwurzel. Die Kappe wird nur während der Infusion getragen, jede Anwendung kostet ca. 100 Euro (Kasse bezahlt nicht). NEURODERMITIS: Bei Schuppenflechte und Neurodermitis kann trockene Kälte die Entzündung lindern und den quälenden Juckreiz stillen. Auch der Schlaf bessert sich laut einer finnischen Studie (Kasse bezahlt nicht).
MIGRÄNE: Kühlt man die gefäßreiche Schleimhaut der Nase ab, gelangt das gekühlte Blut ins Gehirn und bremst dort die Schmerzweiterleitung der Nervenfasern. Diese clevere Idee steckt hinter dem neuen „RhinoChill“-Zerstäuber der Schweizer Firma BeneChill International: einem Gerät (noch nicht im Handel), mit dem sich Migränepatienten bei akuten Attacken einen feinen Eisnebel in die Nase sprühen können.
HIRNVERLETZUNGEN: Ein kühler Kopf hilft nicht nur bei Migräne. Nach einer Hirnblutung oder einem Schädel-HirnTrauma wie bei Michael Schumacher, 49, kann die therapeutische Hypothermie das Gehirn vor weiteren Schäden schützen. Dazu kühlen Intensivmediziner