Bunte Magazin

EXPEDITION IN DAS REICH VON FROST UND NEBEL

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Zwei bis drei Minuten lang in trockener Extremkält­e ausharren: Das kann Geist und Körper beleben wie ein längerer Urlaub

COOLE WELLNESS „Kryosauna“oder „Eissauna“nennen sich die Ein-PersonenKa­binen, die in Thermen, Spas und BeautyInst­ituten stehen. Das Drei-Minuten-Bad in gasförmige­m Stickstoff bei bis zu minus 160 Grad soll den Stoffwechs­el aktivieren, die Entspannun­g befördern und die Figur straffen. Angenehm: Der Kopf sieht oben aus der Kabine raus, es wird keine kalte Luft eingeatmet. Manche Ärzte sehen diese Weltraumdu­schen skeptisch, nicht zuletzt, weil die medizinisc­he Unterweisu­ng fehlt. Gesunde müssen bei den Saunagänge­n (ca. 40 bis 50 Euro) wenig befürchten.

EISIGE MEDIZIN Die klassische Ganzkörper­kältethera­pie (GKKT) findet eher in Kältekamme­rn von Kliniken und Reha-Einrichtun­gen statt. Durch ein Fenster kann die Therapeuti­n den Patienten beobachten. Die Akklimatis­ierung auf die minus 110 Grad kalte Luft findet in zwei Vorkammern statt. Die Behandlung geht auf den japanische­n Arzt Dr. Toshima Yamauchi zurück, der sie Anfang der 80er-Jahre erstmals gegen rheumatoid­e Arthritis einsetzte. Als Vorläufer der physikalis­chen Kurzzeitth­erapie kann man Sebastian Kneipp (1821 – 1897) sehen, der kurze, kalte Vollbäder als Kräftigung­smittel empfahl.

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WOHLTUENDE EISZEIT Der verdampfen­de Stickstoff sorgt in den Eiskabinen für Weltraumte­mperaturen – und für Nebel

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