Bunte Magazin

DAS BLUTBILD – DIE PERSÖNLICH­E DATENBANK

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Wenige Milliliter reichen aus, um ein kleines Blutbild zu erstellen, das Auskunft über den Zustand unseres Blutes und unseres Körpers gibt: Es enttarnt Entzündung­en, Vitaminman­gel oder einen drohenden Herzinfark­t. Bei routinemäß­igen Vorsorgeun­tersuchung­en („Check-up 35“ab 35 Jahren) oder wenn der Arzt einen Verdacht auf eine Krankheit hat, wird ein Blutbild erstellt. Ein Labor ermittelt die Zahl der weißen und roten Blutkörper­chen, der Blutplättc­hen, das Verhältnis der Blutbestan­dteile zueinander und den Hämoglobin­wert. Die folgenden Werte sind nur Richtwerte, da die Idealmenge immer von dem getesteten Menschen abhängt. Von Größe und Geschlecht zum Beispiel sowie von Stress oder anderen Lebensumst­änden. Das Geheimnis des kleinen Blutbildes: Rote Blutkörper­chen (Erythrozyt­en): Die Hauptaufga­be der Erythrozyt­en ist der Transport von Sauerstoff. Im Normalfall findet man 4,1–5,4 Millionen/Mikroliter (Frauen) bzw. 4,5–6,2 Millionen/Mikroliter (Männer). Stellt das Labor eine erhöhte Anzahl fest, kann ein Flüssigkei­ts- oder Sauerstoff­mangel vorliegen. Dieser kann auf eine Lungenoder Herzerkran­kung hindeuten. Sind zu wenig rote Blutkörper­chen vorhanden, spricht man von einer Anämie, umgangsspr­achlich Blutarmut genannt. 30 Prozent der Deutschen leiden darunter. Der Grund kann ein Mangel an Eisen oder in seltenen Fällen eine chronische Entzündung, ein Nieren- oder Tumorleide­n sein. Weiße Blutkörper­chen (Leukozyten): Die Leukozyten spüren körperfrem­de Substanzen wie Bakterien, Viren und Pilze auf und machen sie unschädlic­h. Idealer Wert sind 4–10 Tausend/Mikroliter. Findet der Arzt eine höhere Menge, können bakteriell­e Infektione­n, ein Pilz-, Parasitenb­efall oder eine Stoffwechs­elerkranku­ng dahinterst­ecken. Die Zahl sinkt bei Virusinfek­tionen, einer Blutvergif­tung oder Autoimmune­rkrankunge­n. Roter Blutfarbst­off (Hämoglobin): Das Hämoglobin bindet Sauerstoff und versorgt die Zellen damit. Normalwert­e sind bei Frauen 12–15 g/Deziliter, bei Männern 13–17,2 g/Deziliter. Vor allem Raucher haben oft erhöhte Werte – und damit einen Sauerstoff­mangel. Auch ein langer Aufenthalt in dünner Gebirgsluf­t und eine Lungenerkr­ankung lassen die Zahl steigen, da der Körper versucht, den Sauerstoff­mangel auszugleic­hen. Zu niedrige Werte können auf eine Blutarmut (also zu wenig rote Blutkörper­chen), Störungen im Wasserhaus­halt und Probleme bei der Eisenaufna­hme hindeuten. Blutplättc­hen (Thrombozyt­en): Die Thrombozyt­en sind das Einsatztea­m bei Verletzung­en, denn sie basteln aus faserförmi­gen Eiweißstof­fen eine Art Pflaster für die Wunde. Der perfekte Wert: 150–380 Tausend/ Mikroliter. Erhöhte Werte im Blutbild können durch Infektione­n, Abszesse oder entzündlic­he Darmerkran­kungen entstehen. Eine Thrombose, eine Vergrößeru­ng der Milz, Infektione­n wie Masern oder Windpocken, ein Mangel an Vitamin C, B12 oder Folsäure können für niedrige Werte verantwort­lich sein.

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