Hilary Swank:
HILARY SWANK Die Oscar-Gewinnerin machte drei Jahre Pause, um ihren Vater nach einer Lungentransplantation zu pflegen
Sie pflegte ihren kranken Vater
Lange Zeit war es ruhig geworden um die zweifache Oscar-Gewinnerin Hilary Swank, 43 – man sah sie weder in Filmen noch in Werbekampagnen. Was keiner wusste: Sie hatte sich eine dreijährige Auszeit aus dem Hollywood-Business genommen, um ihren schwer kranken Vater zu pflegen. Stephen Michael Swank musste sich 2015 einer Lungentransplantation unterziehen. „Das ist die härteste Operation, die man überhaupt haben kann, und ich danke allen, die Organspender sind. Das rettet Leben“, sagte sie jetzt in einem sehr emotionalen Interview in der US-Talkshow von Stephen Colbert über die Zeit, die ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt hatte. Und weiter: „Ich wollte meinem Vater auf dieser Reise beistehen.“
Die schwierige Operation (allein in Deutschland finden jährlich nur rund 300 solcher Eingriffe statt) war lebensnotwendig für den ehemaligen Unteroffizier der US Air Force. „Die Ärzte gaben ihm ohne die Transplantation nur noch eine kurze Zeit zu leben“, erinnert sich die Schauspielerin. Ihr Vater wäre wohl sonst zeitnah an Lungenversagen gestorben.
Nach der erfolgreichen Transplantation zog ihr Vater nach Los Angeles zu seiner Tochter, die ihn während seiner Genesung pflegte. „Er ist ein toller Vater!“, schwärmt die 43-Jährige. Die gemeinsame Zeit brachte Vater und Tochter einander näher. Denn ihr Verhältnis war viele Jahre sehr angespannt: In einem Interview beklagte sich Hilary Swank einmal, dass ihr Vater aufgrund seiner Arbeit nicht sehr präsent in ihrer Kindheit gewesen sei. Die Eltern ließen sich scheiden, als Hilary 15 Jahre alt war. Sie zog mit ihrer Mutter von Washington nach Kalifornien, um sich ihren Traum von der Schauspielerei zu erfüllen. Das Geld war knapp, deswegen mussten Mutter und Tochter zeitweilig im Auto schlafen, vom Vater kam keine Unterstützung. Als ihr Vater nun erkrankte, zögerte sie jedoch keine Sekunde, um ihm beizustehen: „Es gab tolle Jobangebote, die ich abgelehnt habe. Diese Beziehung, die wir jetzt aufgebaut haben, und die Zeit, die wir miteinander verbringen, macht vielleicht etwas gut für die Zeit, die wir früher nicht gemeinsam verbracht haben.“Die vergangenen drei gemeinsamen Jahre bezeichnet sie versöhnlich als „Heilungsprozess“.
Nun meldet sie sich mit einer neuen Serie über die Entführung von John Paul Getty III. im US-Fernsehen zurück. „Meinem Vater geht’s wieder gut“, sagt sie – und verkündet damit ihr Comeback.
OHNE DIE TRANSPLANTATION WÄRE IHR VATER GESTORBEN