Christian Ulmen:
Warum getrennte Betten gut für eine glückliche Ehe sind
CHRISTIAN ULMEN verrät erstaunliche Hintergründe über seine glückliche Ehe mit COLLIEN ULMEN-FERNANDES
Eine Flasche Desinfektionsmittel steht vor ihm auf dem Tisch, als BUNTE Christian Ulmen, 42, im Berliner „Hotel Zoo“trifft. Böse Zungen würden sagen, um sich von seiner Serie „jerks.“zu reinigen. Deren Humor zielt mitunter hart unter die Gürtellinie. „Ich liebe es, in ‚jerks.‘ meine Ängste und Unzulänglichkeiten mit den Menschen zu teilen“, erklärt der Comedian, der tagsüber mit seiner Ehefrau Collien UlmenFernandes, 36, vor der Kamera steht, doch nachts getrennt von ihr schläft. Warum? Das verrät er im Gespräch…
Herr Ulmen, wovor haben Sie Angst? Vor Krankheiten, vor finanziellem Ruin, Tod und Raub. Heute Nacht erst hatte ich geträumt, dass bei uns eingebrochen wird. Ich wachte auf und es blieb für eine Weile die Furcht, dass jemand im Haus sein könnte.
Sind Sie gleich hochgeschreckt und haben nachgeschaut? Der Impuls war da. Aber ich dachte: Wenn du jetzt aufstehst und nachschaust, nur weil du irgendwas geträumt hast, ist das krank. Ich bin kein Esoteriker. Außerdem habe ich mich natürlich nicht getraut.
Sie hätten ja Ihre Frau zum Nachsehen schicken können. Dazu hätte ich auch aufstehen müssen. Wir nächtigen in jeweils eigenen Schlafzimmern.
Tatsächlich? Das ist fantastisch. Wir frönen so unserem individuellen Schlafbedürfnis. Meine Frau schläft immer erst gegen drei Uhr morgens. Ich durchaus schon um Mitternacht. Es ist großartig und Heil bringend, getrennt zu schlafen. Das empfehle ich jedem. Man ist ausgeruhter, freundlicher und letztlich auch schöner.
Verabreden Sie sich dann zu romantischen Dates? Ich habe mich noch nie in meinem Leben zu einem romantischen Date verabredet. Und dabei bleibt es auch.
Ist es der Leidenschaft zuträglich? Es ist allem zuträglich. Vor allem dem eigenen Biorhythmus. Niemand verlangt, dass du jetzt endlich das Licht ausmachst oder leiser Radio hörst. Getrennte Schlafzimmer im Ehehaushalt sind das Größte.
Sie sind aber vermutlich nicht mit zwei Schlafzimmern in die Ehe gestartet. Wie kam es dazu? Irgendwann hatte mal einer von uns über längere Zeit Nachtdrehs. Da schläfst du dann automatisch woanders. Und schließlich hat sich das durchgesetzt. Das ist organisch gewachsen.
Getrennte Betten haben für viele den Geruch von Trennung. Ja. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Ich wage die Behauptung: Wer ausgeschlafen ist, trennt sich erst mal nicht.
In Ihrer Serie „jerks.“wachen Sie in einem fremden Bett auf und beichten es nicht. Wie viel Lüge verträgt die Liebe? Das weiß ich doch nicht. Vermutlich ist beides richtig: Es mag Leute geben, die mit absoluter Offenheit gut fahren. Und andere sollten einen Ausrutscher vielleicht für sich behalten. Ich würde es wahrscheinlich sagen.
Wegen des schlechten Gewissens? Ausschließlich, ja. Ein ätzendes Gefühl.
Wäre es ein Trennungsgrund für Sie? Ein schlechtes Gewissen wäre für mich ein Trennungsgrund, ja.
Und umgekehrt, wenn Ihnen Untreue gebeichtet würde? Ich bin verheiratet, da stellt sich so eine Frage selbstverständlich nicht.
Können Sie sich noch an Ihren Heiratsantrag erinnern? Gott sei Dank nicht. Wirklich nicht. Diese Aspekte der Ehe sind mir zuwider. Ehe ist, wenn’s läuft.
Sie sind jetzt im verflixten siebten Jahr. Merken Sie das schon? Wie gesagt, wir haben getrennte Schlafzimmer. Wir blicken nicht in den tiefen Schlund unseres laut schnarchenden Ehepartners, wir sehen uns nur noch frisch geduscht. Ein immenser Vorteil. Nicht nur im siebten Jahr.
GETRENNTE SCHLAFZIMMER IM EHEHAUSHALT SIND DAS GRÖSSTE
ICH HABE MICH NOCH NIE ZU EINEM ROMANTISCHEN DATE VERABREDET