Kolumne:
Ein PharmaErbe will die Welt retten
Reiche Erben stehen oft im Ruf, ihren unverdient erworbenen Wohlstand zu verprassen. Dennoch gibt es unter den Glücklichen, denen das Geburtslotto Millionen beschert hat, immer wieder Ausnahmen – so wie Pharma-Erbe Antonis Schwarz. Während seines Studiums in London und Madrid habe ihn gestört, dass sich „alles nur um Geld“drehe, erzählte er in einem Interview. Er dagegen wolle „die Welt ein bisschen umkrempeln“.
Heldentaten kann sich der 29-Jährige leisten, denn er stammt aus der Gründerfamilie der rheinischen Schwarz Pharma AG. 2006 verkaufte die Familie den Arzneimittelkonzern, der zu den 80 größten deutschen Aktiengesellschaften gehörte, für rund 4,4 Mrd. Euro. Antonis investiert sein Erbe in Firmen, die sich der Weltrettung verschreiben und trotzdem Gewinne anstreben: Solaranlagen für Entwicklungsländer, Treibstoffe aus Biomasse oder Kleinkredite für Afrika. Außerdem gründete er eine Plattform für Transparenz in der Politik Griechenlands, dem Heimatland seiner Mutter. Außerdem finanzierte der Millionär die Künstler, die dem AfD-Politiker Björn Höcke 24 Stelen vors Haus stellten.
Die meisten Menschen suchten ihr privates Glück und ignorierten die Probleme der Welt, kritisiert Antonis Schwarz, der gern Theodor Adornos berühmten Satz zitiert: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“
Wie hoffnungsvoll, wenn sich Jugend, Idealismus und ein Millionenerbe vereinen.