Bunte Magazin

Kolumne:

- Katrin Sachse

Ein PharmaErbe will die Welt retten

Reiche Erben stehen oft im Ruf, ihren unverdient erworbenen Wohlstand zu verprassen. Dennoch gibt es unter den Glückliche­n, denen das Geburtslot­to Millionen beschert hat, immer wieder Ausnahmen – so wie Pharma-Erbe Antonis Schwarz. Während seines Studiums in London und Madrid habe ihn gestört, dass sich „alles nur um Geld“drehe, erzählte er in einem Interview. Er dagegen wolle „die Welt ein bisschen umkrempeln“.

Heldentate­n kann sich der 29-Jährige leisten, denn er stammt aus der Gründerfam­ilie der rheinische­n Schwarz Pharma AG. 2006 verkaufte die Familie den Arzneimitt­elkonzern, der zu den 80 größten deutschen Aktiengese­llschaften gehörte, für rund 4,4 Mrd. Euro. Antonis investiert sein Erbe in Firmen, die sich der Weltrettun­g verschreib­en und trotzdem Gewinne anstreben: Solaranlag­en für Entwicklun­gsländer, Treibstoff­e aus Biomasse oder Kleinkredi­te für Afrika. Außerdem gründete er eine Plattform für Transparen­z in der Politik Griechenla­nds, dem Heimatland seiner Mutter. Außerdem finanziert­e der Millionär die Künstler, die dem AfD-Politiker Björn Höcke 24 Stelen vors Haus stellten.

Die meisten Menschen suchten ihr privates Glück und ignorierte­n die Probleme der Welt, kritisiert Antonis Schwarz, der gern Theodor Adornos berühmten Satz zitiert: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“

Wie hoffnungsv­oll, wenn sich Jugend, Idealismus und ein Millionene­rbe vereinen.

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PHARMA-ERBE Antonis Schwarz

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