Helen Mirren:
HELEN MIRREN ist BeautyBotschafterin von L’Oréal. Mit BUNTE sprach die 72-jährige Schauspielerin über Make-up, Alter und ihr Eheglück
Beauty-Model mit 72
Dame Helen Mirren, 72, wird oft nach ihrem Schönheitsgeheimnis gefragt. Die Britin, die mit 19 an der renommierten Royal Shakespeare Company aufgenommen wurde und 2007 für „Die Queen“einen Oscar gewann, antwortet dann: „Es gibt keins, aber Selbstbewusstsein und eine positive Lebenseinstellung helfen.“An Ruhestand denkt die Schauspielerin, die Königin Elizabeth, 91, bewundert („Sie ist einzigartig. Und man sieht ihr an, dass sie ein gesundes Leben führt.“), noch lange nicht.
Hätten Sie je gedacht, dass Sie im Alter von 72 Beauty-Model für L’Oréal sein würden?
Nein. Aber es fühlt sich gut an, dass nicht alle Produkte mit jungen Mädchen beworben werden. Frauen jeden Alters sind schön.
Haben Sie viel experimentiert, bis Sie Ihren Make-up-Stil gefunden haben? Nein, ich habe nicht das Gesicht für Experimente. Außerdem sitze ich schon ein Leben lang für meinen Job vor dem Spiegel und werde geschminkt. Das Resultat ist nicht immer leicht zu ertragen. Aber es soll ja nicht schön aussehen, sondern zu dem Charakter passen, den ich spiele. Ich habe eine eher berufliche Beziehung zu Make-up. Aber wenn es nicht gerade die Oscars sind, schminke ich mich gern auch selbst.
Benutzen Sie Anti-Aging-Produkte? Nein, ich habe schon immer Feuchtigkeitscreme verwendet – die eignet sich für jedes Alter. Ich mag den Begriff „Anti-Aging“nicht. Älter werden ist doch nichts Schlimmes. Es sollte „Pro-Aging“heißen.
Gab es Phasen, in denen Sie mit dem Älterwerden gehadert haben? Nein, schon als junge Frau wollte ich immer älter sein. Mit 30, 40 habe ich mich langsam wohler gefühlt, denn ab da habe ich auch bessere Rollen bekommen. Endlich durfte ich auch starke Frauen spielen.
Hat sich Ihre Definition von Schönheit verändert? Ja, denn auch die geht mit der Mode. Als ich jung war, war weißer Lippenstift total angesagt. Zum Glück hat ihn mir meine Mutter verboten. Genau wie Mascara – bis ich von zu Hause ausgezogen bin. Aber ich hätte ohnehin kein Geld dafür gehabt.
Heute sollte das kein Problem mehr sein … Ich versuche, mich trotzdem nicht zu sehr von materiellen Dingen abhängig zu machen. Aber ich habe relativ viele Kleider, weil ich damit schöne Erinnerungen verbinde und mich deshalb nicht davon trennen kann. Mein Hochzeits-Ensemble aus Rock und Blazer, das ich im Schlussverkauf gekauft habe, bewahre ich wie einen Schatz in einer Box auf. Ich habe es sogar nach der Hochzeit noch ein paarmal getragen.
Wie ist Ihre Bilanz nach 21 Ehejahren mit Taylor Hackford? Wir waren ja schon lange zusammen, bevor wir geheiratet haben – und ich bin immer noch glücklich.
Wann geht es Ihnen am besten? Mein Mann und ich haben ein Haus in Apulien, im Süden Italiens. Ich liebe die Natur, die Kultur, das Essen und die Menschen, bei denen Gastfreundschaft und Familie großgeschrieben werden. Dieses Jahr möchte ich aber unbedingt nach Indien reisen. Da war ich noch nie.