Bunte Magazin

Seit der BRUSTAmput­ation kleidet sie sich anders

- Stephanie Göttmann/Mitarbeit: Torsten J. Schuster/Story

sen und bin mittags wieder raus. Mehrfach habe ich am gleichen Abend noch einen Auftritt gehabt – so war ich zum Beispiel auch unmittelba­r nach der OP am Spendentel­efon der „Sternstund­en“des Bayerische­n Rundfunks. Nein, da lasse ich mich nicht unterkrieg­en. Die Wunde ist trotz aller Versuche immer noch nicht verheilt. Zurzeit klafft da ein großes Loch.

Wie wird die nicht heilende Wunde nun behandelt? Noch diesen April wollen wir versuchen, einen Hautlappen zu transplant­ieren. Das Problem ist, dass man für diesen Lappen Haut eher vom Rücken nimmt, was ist bei mir aufgrund meiner Wirbelsäul­en-Operatione­n allerdings schwierig ist. Die Transplant­ation erfolgt in zwei Etappen.

Haben Sie Schmerzen? Natürlich, immer wieder, aber nicht so schlimm, dass man sie nicht aushalten kann. Ich gebe nicht auf. Erstens sage ich: Ich überlebe, denn der Teufel fürchtet die Konkurrenz! Die wollen mich da unten in der Hölle noch nicht haben. Und zweitens, das ist viel wichtiger, will ich für meinen Mann da sein. Für ihn will und muss ich wieder gesund werden. Ich will einfach sichergehe­n, dass ich nicht vor ihm sterbe.

Ihr Mann hat Parkinson … Ja, und er braucht mich. Wir brauchen einander. Unsere Liebe ist tief und stark.

Sie sind eine weibliche Frau, bekannt für Ihren Stil und elegante Auftritte. Fühlen Sie sich ohne Busen weniger feminin? Überhaupt nicht. Das macht mir absolut nichts aus. Doch besonders jüngere Frauen haben es sicher viel schwerer, vor allem wenn sie sich um ihre Kinder Sorgen machen oder auch noch finanziell­e Probleme haben.

Haben Sie nach der Amputation Ihre Garderobe und Ihren Kleidungss­til ändern müssen? Tragen Sie nun mehr Hochgeschl­ossenes? Im Augenblick schon. Ich wähle jetzt Kleider, die etwas weiter schwingen und luftiger sind. Die fallen schön und kaschieren auch alles. Außerdem kann man sich ja auch den BH aufpolster­n. Da gibt es jede Menge Möglichkei­ten.

Sie stecken Ihr Schicksal sehr tapfer weg und haben auch Ihren Humor und Ihre Unbeschwer­theit nicht verloren. Nicht allen Frauen in ähnlichen Situatione­n fällt es so leicht wie Ihnen … Das ist durchaus verständli­ch und da sollte man unbedingt Hilfe in Anspruch nehmen! Ich habe einen wunderbare­n Mann, der mich in allem unterstütz­t und dessen Liebe ich mir immer sicher sein darf. Wenn Männer vernünftig sind, kein Theater wegen einer Brust-Amputation machen und in diesen schwierige­n Zeiten zu ihren Frauen stehen, schafft man alles besser. Mein Mann ist die Liebe meines Lebens. Liebe macht stark. Liebe gibt alles und macht alles möglich.

 ??  ?? TAPFER Bei der José Carreras Gala im Dezember versteckte Antje-Katrin Kühnemann (hier mit Leopold von Bayern) eine medizinisc­he Pumpe in der Handtasche. Ein Schlauch führte durchs Kleid zur Brust
TAPFER Bei der José Carreras Gala im Dezember versteckte Antje-Katrin Kühnemann (hier mit Leopold von Bayern) eine medizinisc­he Pumpe in der Handtasche. Ein Schlauch führte durchs Kleid zur Brust

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