Carolin Reiber hilft auf Sri Lanka
CAROLIN REIBER unterstützt in Sri Lanka Projekte, die die kriegerische Vergangenheit vergessen machen sollen
Sri Lanka – mehr als 150000 Deutsche verbringen hier jedes Jahr ihren Traumurlaub. Auch die bekannte TV-Moderatorin Carolin Reiber, 77, ist jetzt eine Woche auf die Insel im Indischen Ozean gereist – aber nicht, um Urlaub zu machen, sondern um nach dem Albtraum von 25 Jahren Bürgerkrieg Wunden zu heilen und Bedürftigen zu helfen.
„Ich war im Auftrag von Misereor unter‑ wegs. In diesem Jahr kümmern wir uns besonders um kriegs‑ geschädigte Witwen und Tee‑ pflückerinnen“, erläutert Carolin Reiber BUNTE. Ihre Reise führte die Münchnerin zunächst nach Kandy ins zentrale Hochland der Inselrepublik – hier wird der berühmte Ceylon-Tee gepflückt. Auf einem Stück Land entstand vor mehr als 30 Jahren das „Blue Rose“-Projekt – Schule und Unterkünfte für behinderte Kinder und Erwachsene. Das Gespräch mit Namalika
GROSSER RESPEKT FÜR DIESE TAPFEREN FRAUEN“
Dissanayake, der Leiterin des Projekts, hat
Carolin Reiber tief bewegt: „Durch unse‑ re Unterstützung können Gebäude vergrö‑ ßert werden, geplant ist, ein ganzes Dorf zu errichten – so kann dort mehr Menschen mit Behinderungen geholfen werden.“Für die Kinder hat die Moderatorin ein großes „Mensch ärgere Dich nicht“-Spiel mitgebracht, es wurde extra dafür in Bethel bei Bielefeld hergestellt: „Wir haben alle zu‑ sammen gespielt – es hat riesigen Spaß gemacht.“
Ganz besonders liegen Carolin Reiber die Kriegswitwen am Herzen – mehr als ein Vierteljahrhundert tobte auf Sri Lanka bis 2009 ein Bürgerkrieg mit bis zu 100 000 Toten. Die Hinterbliebenen – die meisten von ihnen Frauen und Kinder – kämpfen ums nackte Überleben. So auch in Mullaitivu im Norden der Insel, wo die Bevölkerungsgruppe der Tamilen in der Mehrheit ist. „Hier geht es darum, dass die Frauen wieder auf eige‑ nen Füßen stehen und für ihre Familien sorgen können.“40000 Menschen, davon ca. 18 000 Kinder, leben in dieser vom Krieg gezeichneten Region am Rande des Existenzminimums. Eine von ihnen ist Dominic Grace, die durch das MisereorProjekt nun ein Auskommen als Näherin gefunden hat.
Die Fotografin Ursel Düren begleitet Carolin Reiber auf ihren karitativen Reisen um die Welt. Sie merkt lobend an, dass die Moderatorin ihre Reisen stets selbst bezahle. Das ist der BAMBI-Preisträgerin bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit wichtig. Seit 1995 engagiert sie sich für das Hilfswerk, das in diesem Jahr 60-jähriges Bestehen feiert. „Ich war tief beeindruckt, was das Hilfswerk weltweit auf die Beine gestellt hat. Seitdem leiste ich meinen Bei‑ trag mit großem Respekt – vor allem auch vor den tapferen Frauen in Sri Lanka, die alles verloren haben.“
„SIE SOLLEN AUF EIGENEN FÜSSEN STEHEN KÖNNEN“