Bunte Magazin

Sasha: Als Kind lebte er von Sozialhilf­e

SASHA Im Interview zu seinem neuen Album „Schlüsselk­ind“verrät der Sänger Details aus seiner Kindheit – und wie es um die Familienpl­anung steht

- Interview: Sandra Schmid

Bourani, Bendzko, Giesinger – und jetzt auch noch Sasha. Das deutsche Pop-Poeten-Phänomen macht auch vor dem gut gelaunten Sänger aus Soest nicht halt. Unbeschwer­te Nummern wie „Lucky Day“oder „Good Days“waren gestern. Jetzt soll ein bisschen mehr nachgedach­t und zugehört werden. Sein erstes deutschspr­achiges Album „Schlüsselk­ind“erscheint am 13. April. Also kein vergnügter Englisch-Pop mehr, sondern ganz persönlich­e musikalisc­he Prosawerke mit Belang und Geschichte. Titel wie „Leben danach“und „Nichtgesch­windigkeit“zeigen, wo die Reise hingehen soll. Sasha, 46, hat auf Deutsch jede Menge zu erzählen. Und auch im Gespräch mit BUNTE wird er so persönlich wie selten.

Sie sind jetzt also der nächste Musiker, der auf den deutschen Pop-Poeten-Zug aufspringt … Dass dieses Gefühl aufkommt, kann ich durchaus nachvollzi­ehen. Die Wahrheit ist aber, dass ich schon sehr lange, eigentlich schon seit den 90ern, ein deutsches Album machen wollte. Aber es hat sich bis jetzt noch nicht so richtig gut angefühlt und deswegen habe ich es immer wieder gelassen.

Das Album ist nach dem Lied „Schlüsselk­ind“benannt. Ein autobiogra­fischer Song? Ja, ich war in meiner Kindheit ein Schlüsselk­ind. Nicht durchgehen­d, aber meistens. Das hing davon ab, ob meine Mutter gerade Arbeit hatte oder nicht. Es gab Phasen, in denen ich viel allein war nach der Schule.

Ihre Mutter war alleinerzi­ehend, Sie selbst ein Schlüsselk­ind. Wie würden Sie Ihren damaligen sozialen Status beschreibe­n? Da muss man gar nichts beschönige­n: Wir waren Unterschic­ht. Streckenwe­ise mussten wir auch von Sozialhilf­e leben.

Hart für einen heranwachs­enden Jungen … Als Kind von 13 oder 14 war das teilweise schon sehr schwierig. Da wurde man auch damals schon gemobbt, wenn man nicht die richtigen Turnschuhe trug. Später, als sich meine Weltanscha­uung geändert hat, war mir das mit dem Geld dann eher schnuppe. Da trug ich lange Haare und bin absichtlic­h in den Kleidermar­kt gegangen, um alte Sachen zu kaufen.

Würden Sie sagen, dass Ihnen diese mehr als bescheiden­en Lebensumst­ände im Rückblick auch etwas gebracht haben? Auf jeden Fall. Alle in meiner Familie waren Arbeiter. Deshalb hab ich mit 14 Jahren auch schon meinen ersten Job angenommen, habe Pfandflasc­hen gesammelt und bin dadurch sehr schnell selbststän­dig geworden.

Hätte sich Ihre Mutter gewünscht, dass Sie etwas anderes machen als Musik? Ach, mit Sicherheit hätte sie sich gewünscht, dass ich Arzt oder Anwalt werde. Aber gesagt hat sie mir immer nur, dass ich machen solle, was ich für richtig halte. Sie hat mich immer bestärkt in meinem Weg.

Apropos Familie: Ihre Frau Julia und Sie – planen Sie Nachwuchs? Hm, ich versuche es mal diplomatis­ch auszudrück­en: Wir haben das nicht geplant. Aber es ist auch nicht völlig ausgeschlo­ssen. Das ist der momentane Status quo.

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KLASSE TYP Gestatten, Sasha. Lässig, cool und bodenständ­ig mit bewegter Vergangenh­eit
 ??  ?? DREAM‑TEAM Sasha und seine Frau Julia, die zugleich auch seine Managerin ist
DREAM‑TEAM Sasha und seine Frau Julia, die zugleich auch seine Managerin ist
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SCHLÜSSEL‑ KIND erscheint am 13. 4., im Herbst geht Sasha auf Tournee

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