Michael Michalsky über Stil
Designer Michael Michalsky macht sich in seinem neuen Buch Gedanken über wahren Stil
Stil ist in den Augen von Michael Michalsky, 51, zuallererst eine menschliche und vor allem zwischenmenschliche Disziplin: Deshalb geht es in seinem neuen Buch „Lass uns über Style reden“weniger um äußere Reize als um innere Befindlichkeiten.
Was verstehen Sie unter Stil? Dinge wie Neugierde, Toleranz und Mut machen den Stil einer Person aus. Mode ist nur eine Ausdrucksform. Das verwechseln die Leute oft. Wenn sie jemanden auf der Straße entdecken, der toll aussieht, loben sie dessen Stil. Dabei können sie diesen gar nicht beurteilen, weil sie die Person nicht kennen.
Kann man Stil lernen? Meine These lautet: Wenn wir alle ein bisschen stylisher wären, würde es auf der Welt netter zugehen. Denn Stil hat auch etwas mit Umgangsformen zu tun. Hier kann man sich einiges antrainieren.
Inwiefern hat Heidi Klum Stil? Heidi ist eine sehr stylishe Person. Sie ist neugierig, offen für anderes und nutzt ihre Chancen. Ich finde es auch stylish, dass man im Beruf seiner Berufung folgt und sich für Kunst und Kultur interessiert. Das tut Heidi alles.
Wann hat Sie Ihr Stil-Gefühl mal im Stich gelassen? Ich bin nicht perfekt und zeige das auch in meinem Buch. Neulich habe ich die Arbeit einer unserer Designerinnen in der Luft zerrissen. Das war uncool. Ich war im Stress. Aber das ist keine Entschuldigung für schlechten Stil.
Wer hat in Ihren Augen besonders viel Stil? Mein absoluter Style-Hero ist Karl Lagerfeld. Auch die Kunstsammlerin Julia Stoschek ist eine sehr stilvolle Frau. Weltoffen, tolerant, eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Mit ihren zwei Museen tut sie etwas für die Allgemeinheit, und sie trägt Mode, ohne verkleidet zu wirken. LASS UNS ÜBER STYLE REDEN, Edel Books, 17,95 €, ISBN 978-3-8419-0605-2