Ernst August von Hannover: Seine dramatische Krankenhausbeichte
ERNST AUGUST VON HANNOVER Der Welfen-Chef ist dem Tod knapp entronnen und spricht jetzt darüber
Beängstigend dünn und blass wie ein Leichentuch ist er. Sein jägergrüner Janker kann die spitzen Schultern kaum kaschieren. Der einst schillernde Prinz Ernst August von Hannover, 64, der mit Ehefrau Prinzessin Caroline, 61, das Society-Parkett von Monaco bis Rio dominierte, ist ein Schatten seiner selbst. Aber er weilt unter den Lebenden – was für eine gute Nachricht!
Denn es stand ernst um ihn. Sehr ernst sogar, wie der Prinz jetzt in einem aufsehenerregenden Interview mit der Tageszeitung „Oberösterreichische Nachrichten“(OÖN) zugibt. BUNTE hatte über seine Einlieferung ins Salzkammergut-Klinikum im österreichischen Gmunden exklusiv berichtet. Da er wochenlang nicht ansprechbar war, wurde seine Ehefrau Caroline gesetzmäßig als seine Bevollmächtigte eingesetzt. Aber der Prinz hat sich noch mal berappelt. Eine bemerkenswerte Konstitution. Er schildert OÖN, wie er vier Wochen in der Klinik war, zwei davon lag er in akuter Lebensgefahr auf der Intensivstation. „Einzelhaft“sagt er dazu. Galgenhumor hat er, der Prinz.
Ende April war er mit einem Durchbruch eines Zwölffingerdarmgeschwürs eingeliefert worden, musste notoperiert werden. Er betont, dass Alkohol keine Rolle gespielt habe, und sagt auch: „Ich hatte keine Probleme mit der Bauchspeicheldrüse!“
Nach BUNTE-Information lautete die erste Diagnose: innere Blutungen und Verdacht auf Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung). Ernst August litt unter starken Schmerzen im Bauchraum. Die Ärzte entdeckten das Geschwür an der Darmwand. Der Prinz wurde in der Klinik auf Alkoholentzug gesetzt, erlitt danach ein Delirium tremens. Geschwüre im Zwölffingerdarm können die Folge von Alkoholmissbrauch und Nikotinkonsum sein. Denn dies führt zu vermehrter Bildung von Säure, die die Darmwände angreift. Der Welfen-Chef weiß offenbar genau, dass er dem Klinik-Team sein Leben verdankt: Mit einem Kofferraum voller Blumen und Geschenken kam er, um sich zu bedanken, und bekennt reumütig: „Ich weiß, dass ich ein schwieriger Kunde war.“
Es fiel ihm schwer, sich fürs Foto auf den Beinen zu halten. Aber mit Blick auf den Erbstreit mit Sohn Erbprinz Ernst August jr., 34, war es ihm wichtig, dass er sich öffentlich zurückmeldet – und somit die Meldungen über Carolines Bevollmächtigung und eine drohende Unzurechnungsfähigkeit in einen neuen, positiveren Zusammenhang stellt. Allerdings klingt sein letztes Zitat doch etwas wirr: „Man sollte alle Ärzte und Pfleger von der Steuer befreien!“, forderte er.