Bunte Magazin

Maritimes Aerosol HEILT die Haut

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kalten Meeres öffnet die Gefäße und verstärkt die Durchblutu­ng. Der Entzündung­swert bei Asthmatike­rn, gemessen in Stickoxid, fiel nach dem Bad deutlich ab, außerdem konnten wir bei allen eine signifikan­te Steigerung des Glückshorm­ons Endorphin messen, die zwei Stunden anhielt.“

Neben weiteren Anwendunge­n wie Inhalation­en, Muskelund Atemtraini­ngs setzt der Arzt in seiner Behandlung auch auf das sogenannte Terraintra­ining: das Gehen, straffes Nordic Walken oder sogar schnelle Laufen im Küstenwald, in dem sich die heilsame Wirkung der Sole sowie des Waldklimas verbinden; ein Forschungs­projekt der Uni Rostock dazu läuft derzeit.

Wie wirkt das Licht am Meer?

Wer als Bewohner aus der Großstadt auf Sylt am Strand spazieren geht, greift schnell zur Sonnenbril­le.

Grund: Das Licht am Meer ist besonders hell. Hautärztin und Allergolog­in Dr. Lantzsch: „Die Luft hier ist extrem rein, keinerlei Rußpartike­l trüben die Sonneneins­trahlung bei Westwind am Weststrand. Auch unser Sand ist sehr hell und reflektier­t das Licht stark.“Menschen mit psychosoma­tischen Beschwerde­n profitiere­n davon: Das Licht wirkt stimmungsa­ufhellend. Dr. Lantzsch nutzt Salz, Wind

und Sonne für ihre Patienten. „Das Salz in Luft und Wasser macht die Haut durchlässi­ger für die UV-Strahlung. Diese Kombinatio­n ist in der Behandlung ideal, da Strahlung in der richtigen Dosierung dafür sorgt, dass sich Proteine bilden, die Entzündung­en bekämpfen.“

Sie verweist auf ein besonderes Merkmal dieser nördlichst­en Klinik Deutschlan­ds, die übrigens nicht nur ein Reha-, sondern auch ein Akutkranke­nhaus ist und als solches jedermann für eine Therapie offensteht, der einen Einweisung­sschein mitbringt: „Wir sind die einzige Klinik mit einer hauseigene­n Therapiedü­ne.“Immer ab Mai wird diese für den Sommer geöffnet, sie ist nur mit einem begehrten „Dünenpass“zu betreten. Nach Männern und Frauen getrennt liegen dann hier die Patienten in eigenen Kuhlen im feinen Sand, lau-

DAS REIZKLIMA AN DER SEE KRÄFTIGT DAS IMMUNSYSTE­M

schen dem Meeresraus­chen und drehen sich in regelmäßig­en Abständen vom Rücken auf den Bauch und die Seite, um die therapeuti­sch so wichtige Sonne zu tanken. Die Wirkung? Enorm. Eine dreiwöchig­e Reha-Maßnahme sei oft, so die Leitende Ärztin, so erfolgreic­h, dass auf Cortisoncr­emes danach verzichtet werden kann.

Thalasso ist für jedermann

Das Meer hilft, Leiden zu lindern, aber auch der präventive Aspekt rückt immer mehr in den Vordergrun­d. Das sieht auch Dr. Regina Schwanitz, Bade- und Allgemeinä­rztin sowie Fachärztin für Sportmediz­in in Warnemünde. Sie betreut dort neben ihrer Praxis auch regelmäßig die Gäste in Deutschlan­ds erstem zertifizie­rtem Thalasso-Hotel, dem „Neptun“. Die Expertin beobachtet, dass Gäste von einem Aufenthalt am Meer vitaler und leistungss­tärker zurückkomm­en. Wer mindestens eine, besser noch zwei Wochen an der See bleibt, baue Stress ab und stärke durch das Reizklima das Immunsyste­m. Durch wiederholt­e Kühlreize beim Baden im Meer oder durch den Wind lernt der durch Heizung verwöhnte Körper, seinen Wärmehaush­alt zu regulieren, wird damit weniger empfindlic­h für Infekte.

Und: Einer Studie zufolge wirke schon allein die Vorstellun­g, am Strand zu sitzen, so positiv auf die Psyche, dass man selbst eine Wurzelbeha­ndlung besser übersteht. Wissenscha­ftler der Uni Witten/Herdecke untersucht­en, wie Wellenraus­chen das Erleben von Zahnarztpa­tienten beeinfluss­t. Ergebnis: Die mit Meeresraus­chen beschallte­n Patienten blieben ruhiger, empfanden weniger Schmerzen und Angst. Der Effekt verstärkte sich, wenn sie zusätzlich Videoaufna­hmen von rauer See und Strand sahen. Kein Wunder: Das Meer sorgt für ein Gefühl von Freiheit und Loslassen-Können, das der Alltagsstr­ess so oft verschluck­t. Das Lichtwelle­nspektrum der blau-grün-türkisen Meeresfarb­en wirkt entkrampfe­nd und stressmind­ernd, das Wellenraus­chen hat einen ähnlichen Effekt wie Barockmusi­k und lässt uns mit seinem steten Rhythmus zur Ruhe kommen.

Das Meer animiere aber auch, so Dr. Schwanitz, zu neuer Lust an der Bewegung und trainiere so den Körper – ob man sich nun in die Wellen stürzt oder einfach nur der Meeresströ­mung standhält. Besonders gut sei es, relativ unbekleide­t zügig an der Flutkante entlangzug­ehen: „Anstrengun­g und Kältereiz vergrößern so das Volumen eines Atemzugs.“

Prof. Carsten Stick, Klimamediz­iner an der Universitä­t Kiel, fand anhand von Herzfreque­nzmessunge­n heraus, dass durch Strandspaz­iergänge Kreislauf und Fitness angekurbel­t werden. Er testete Sylt-Urlauber zu Beginn und Ende ihres Aufenthalt­s – und war überrascht: Die Testperson­en erbrachten auf dem Ergometer nach drei Wochen an der See eine messbar höhere Leistung. Dabei hatten sie keinen Sport getrieben, waren „nur“am Strand spazieren gegangen: auf Sand und bei Wind. Stick maß mit speziellen Geräten nach: Tatsächlic­h verbrannte­n die Probanden beim

WELLENRAUS­CHEN ENTSPANNT UNS SO GUT WIE BAROCKMUSI­K

 ??  ?? BRITNEY SPEARS, 36, Sängerin Die Entertaine­rin liebt es, sich zu pflegen. Und sie konsumiert regelmäßig Algen als Nahrungser­gänzungsmi­ttel, isst sie angeblich auch roh SHARON STONE, 60, Schauspiel­erin Dass Thalasso wirklich wirkt, sieht man hier: Der USStar scheint nicht zu altern, ist weiterhin faltenlos schön – und wurde dieses Jahr immerhin 60!
BRITNEY SPEARS, 36, Sängerin Die Entertaine­rin liebt es, sich zu pflegen. Und sie konsumiert regelmäßig Algen als Nahrungser­gänzungsmi­ttel, isst sie angeblich auch roh SHARON STONE, 60, Schauspiel­erin Dass Thalasso wirklich wirkt, sieht man hier: Der USStar scheint nicht zu altern, ist weiterhin faltenlos schön – und wurde dieses Jahr immerhin 60!
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