Boris & Lilly Becker:
BORIS BECKER möchte seinen Diplomatenstatus für sich juristisch ausnutzen. Will er sich im Scheidungsverfahren so auch vor Zahlungen an Noch-Ehefrau LILLY schützen?
Der Rosenkrieg beginnt
Solch ein Trennungsdesaster wie mit Exfrau Barbara Becker, 51, möchte Boris Becker, 50, offenbar nicht noch einmal erleben: Seine erste Ehefrau hatte nach ihrer Scheidung 2001 als Abfindung mehrere Millionen Dollar, eine Wohnung auf Fisher Island/Miami plus einen fünfstelligen Dollar-Betrag im Monat an Kindesunterhalt für die gemeinsamen Söhne Noah und Elias bekommen. Denn jetzt steht die Scheidung von seiner aktuellen Ehefrau Lilly Becker, 41, fest. „Es gibt kein Zurück. Wir haben das schon vor einigen Wochen in die Wege geleitet“, stellte unser Tennisheld jetzt klar. Becker scheint in Sorge um seine zukünftige finanzielle Situation zu sein: Einem guten Freund hat er nach BUNTE-Informationen eine SMS mit triumphierendem Unterton geschrieben, aus der hervorgeht, dass er für einen eventuellen Scheidungskrieg gut gewappnet ist: „Gutes Timing für mich. Ich bin Diplomat und genieße auch in London Immunity. Von L lass ich mich nicht erpressen.“Steht „L“etwa für seine schöne Frau Lilly? Frauen gehen erfahrungsgemäß als Siegerinnen aus britischen Scheidungsverfahren hervor. So wurde der russische Milliardär Farkhad Akhmedov gerichtlich dazu verdonnert, seiner Ehefrau Tatiana ca. 517 Mio. Euro zu zahlen – die höchste bekannt gewordene Summe in der britischen Rechtsgeschichte!
Zwar läuft gegen Boris noch immer ein Insolvenzverfahren, aber wie je-
IN EINER SMS AN EINEN FREUND MACHT BECKER EIGENARTIGE ANDEUTUNGEN
Becker will die „FARCE“um die Insolvenz beenden
der Richter auf Beckers Instagram-Account sehen kann, führt er weiterhin ein Luxusleben mit Nobelkarossen, Privatjet und 5-Sterne-Hotels. Anscheinend verfügt er noch über Geld – das bei einer Scheidung aufgeteilt werden würde.
Der Tennisheld sieht sich jedoch zurzeit im Vorteil: Vor wenigen Wochen bekam er einen Diplomatenausweis der Zentralafrikanischen Republik ausgestellt. Becker und sein neuer Star-Anwalt Ben Emmerson (vertrat u.a. WikileaksGründer Julian Assange) sind überzeugt, dass sich die Sportlegende durch ihren Diplomatenstatus der britischen Gerichtsbarkeit entziehen kann. Emmerson bezieht sich auf das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen von 1961: Dieser völkerrechtliche Vertrag schützt Diplomaten vor Verfahren. Ermittlungen und einem Prozess müssten demnach nicht nur der Außenminister der Zentralafrikanischen Republik, sondern auch Großbritanniens Außenminister Boris Johnson zustimmen. Becker sagt in einer Presseerklärung ganz offen, dass er mit seinem Diplomatenstatus „diese Farce beenden“möchte (damit meint er das gegen ihn laufende Insolvenzverfahren), um sein Leben neu „aufbauen“zu können.
Menschenrechtler Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch, ist entsetzt über Beckers Verhalten: „Zunächst dachten wir, wie ehrenwert, dass sich ein Mann wie Boris Becker für Menschenrechte und Humanitäres in einem Land einsetzt, in dem sich die Bürger noch immer reihenweise mit Macheten abschlachten. Dass er seinen Diplomatenstatus aber als Allererstes dafür verwendet, um einem juristischen Verfahren in einem westlichen Rechtsstaat aus dem Weg zu gehen, ist wirklich unglaublich! Sich dafür Rückendeckung in einem der ärmsten und brutalsten Länder der Welt zu suchen ist ein Witz.“
Schützenhilfe bekommt Boris dagegen vom zentralafrikanischen Botschafter in Brüssel: Daniel Emery Dede gab in einer Presseerklärung bekannt, dass Becker „vom Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik in den diplomatischen Dienst berufen“wurde. Und weiter: „Herr Becker ist im Bereich Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten für unser Land und die Botschaft tätig.“Mit Blick auf das in Beckers Heimat England laufende Gerichtsverfahren erklärt er: „Insbesondere England hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass das Land in vorbildlicher Weise die diplomatischen Gepflogenheiten, alle Diplomaten und deren Rechte respektiert.“
Ganz anders sieht das sein oberster Chef, der Außenminister der Zentralafrikanischen Republik. In der Zeitung „Welt“dementierte Charles-Armel Doubane, dass Becker eine offizielle diplomatische Position habe: „Um als Diplomat ernannt zu werden, ist neben der Ernennung des Präsidenten auch meine Unterschrift als Außenminister nötig. Ich habe entsprechende Dokumente nie unterzeichnet.“ Obendrein wollte sein Land nicht in Verruf kommen: „Wir wollen nicht, dass Boris Beckers inoffizielle Position für unser Land mit seinen finanziellen Problemen assoziiert wird. Wir sagen klar, dass unser Land bei jeglichen rechtlichen Verfahren gegen Boris Becker die Justiz in keinerlei Weise behindern wird.“
Beckers Insolvenzverwalter Mark Ford von der Kanzlei Smith & Williamson hält einen solchen Versuch ohnehin für juristisch anfechtbar: „Wir akzeptieren diese Behauptungen nicht, aber in jedem Fall wird eine solche Debatte nun auch von einem Gericht entschieden werden.“Die Insolvenzverwalter hatten am 31.Mai beim Londoner High Court beantragt, Beckers Insolvenz, die am 21. Juni enden sollte, um ein weiteres Jahr zu verlängern. Offenbar gehen sie davon aus, noch weitere Vermögenswerte zu finden – Becker habe es in der Vergangenheit „versäumt“, zufriedenstellend zu „kooperieren“.
Was bringt Becker sein Diplomatenstatus? Ein Diplomatenpass bedeutet nicht gleich, dass man Immunität besitzt. Um Schutz zu genießen, muss man in dem jeweiligen Land akkreditiert sein. Bisher gibt es widersprüchliche Meldungen, ob Becker in England oder der EU als Diplomat registriert ist. Da er kein gebürtiger Zentralafrikaner ist, könnte seine Immunität auch nur eingeschränkt gelten – etwa wie bei einem Honorarkonsul. Diese genießen nur bei Amtshandlungen Immunität und können auch zivilrechtlich belangt werden.
Lilly Becker hat sich nach BUNTE-Informationen bereits juristisch beraten lassen, ob Boris’ Diplomatenstatus im Fall einer Scheidung auch Auswirkungen auf Unterhaltsund Abfindungszahlungen haben könnte. Sie sei nervös und habe Angst, dass sie nach neun Jahren Ehe leer ausgehen könnte.
Vergangenes Wochenende machte sie zumindest gute Miene zum bösen Spiel – und teilte auf ihrem Instagram-Account ein Foto von Becker-Spross Elias bei seinem ersten Modeljob für die Luxusmarke Dolce & Gabbana. Sie erwähnte auch ihren Noch-Ehemann. Auf Versöhnung stehen die Zeichen bei Beckers deshalb aber auf keinen Fall. Im Gegenteil …
DER AUSSENMINISTER WEISS NICHTS VON BECKERS NEUER POSITION