Karl-Theodor zu Guttenberg:
Er trauert um seinen Vater
An seinem 72. Geburtstag wollte Enoch zu Guttenberg seine Gäste mit Schillers „Ode an die Freude“verzaubern und auf seinem Klassikfestival auf Schloss Herrenchiemsee, Bayern, Ludwig van Beethovens 9. Symphonie dirigieren. Wenige Wochen zuvor war ein weiteres Highlight seines künstlerischen Schaffens geplant: ein Konzert mit seiner Lebensgefährtin, der Sopranistin Susanne Bernhard, 41, in der Hamburger Elbphilharmonie. Der Auftritt wurde wegen Krankheit abgesagt. Fünf Tage später starb der Freiherr.
Sein Sohn, Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, 46, ist in tiefer Trauer, Europas Adels- und Kunst-Socie- ty geschockt. Enoch zu Guttenberg galt als gesund und voller Tatendrang. Freiherr Enoch hatte Anfang Juni über Unwohlsein geklagt und war in Hamburg mit dem Verdacht auf einen Schlaganfall in eine Klinik eingewiesen worden. Er wurde ins Klinikum Großhadern nach München verlegt. Als sich sein Zustand verschlechterte, versuchten die Ärzte vergeblich, mit einer Notoperation sein Leben zu retten.
Enoch zu Guttenberg hinterlässt vier Söhne. Karl-Theodors jüngerer Bruder Philipp, 45, der schon jetzt Großteile des Familienbesitzes verwaltet, wird ihm vermutlich nachfolgen und aus seiner Wahlheimat Österreich auf Schloss Guttenberg in Franken ziehen. Sein Erbe hatte Enoch bereits im Jahr 2008 geregelt und die Güter der Familie in eine Privatstiftung in Österreich eingebracht. Dort wollte er auch im September privat seinen Geburtstag nachfeiern: Auf das Guttenberg’sche Gut in Radmer, Steiermark, hatte der leidenschaftliche Naturschützer gute Freunde eingeladen, um die Hirschbrunft zu beobachten.