Die Jacht-Society:
AUF DEM MEER hat das Leben eine herrliche Leichtigkeit. Zurzeit ist Hochsaison für die prominenten Seefahrer aus aller Welt. BUNTE nimmt Sie mit an Bord …
Hochsaison für prominente (und schwerreiche) Seefahrer aus aller Welt. Wir sagen, wer wo kreuzt – und was es kostet
Seit Wochen haben Capri, Portofino, St-Tropez, Mykonos und Monte Carlo eine schaukelnde Skyline. In den angesagten Society-Häfen überragen Superjachten die Häuser. Wer es sich leisten kann, lebt auf dem Wasser. Und lädt seine Freunde ein, wie Musikmogul David Geffen – auf seiner „Rising Sun“urlaubten schon die Obamas, Bruce Springsteen, Tom Hanks und Leonardo DiCaprio. Der charterte diesen Sommer für 250 000 Euro die „Nikita K 2“und nahm neben Freundin Camila Morrone auch deren Mutter Lucila Solá mit an Bord – Platz genug ist auf dem 51 Meter langen Schiff. Und auch Barbara Meier liebt Jachtferien. „Der Stress bleibt an Land“, sagt das Topmodel. „Man muss nicht einmal viel herumfahren, oft liegt man einige Tage in derselben Bucht.“Wer gerade wo ankert, spricht sich schnell herum. Einladungen gehen per WhatsApp von Schiff zu Schiff. „Discos sind out, die wildesten Partys finden auf den Jachten statt“, sagt FiatEnkel Lapo Elkann, dessen Rennboot „Lap-1“(Codename „Lapos Alpha Party“) als das heißeste Partyboot Italiens gilt.
Superjachten sprengen alle Vorstellungen von Luxus. Der international renommierte Superjacht-Designer Frank Neubelt kennt mit seiner Agentur German Yacht Couture die Wünsche seiner MilliardärsKlientel genau. „Für einen unserer Eigner wurde ein Sound-System entwickelt, bei dem seine Lieblingsmusik immer dort zu hören war, wo er gerade entlanglief – und in dem Bereich hinter ihm hörte der Nächste schon wieder andere Musik“, sagt er. Hubschrauber an Bord? Selbstverständlich, aber ab 100 Meter bitte gleich zwei. Zeit ist kostbar, falls die Damen zum Shoppen an Land möchten und die Herren golfen. Beliebt sind auch gläserne UnterwasserLounges, in denen man im Bauch der Jacht wie vor einem Aquarium sitzt und die vorbeischwimmenden Fische zählen kann.
Unverzichtbar ebenfalls die HightechKlimaanlagen, die sogar Außenbereiche herunterkühlen. Übrigens auch den Müll, bis er entsorgt werden kann. Preislich sind nach oben kaum Grenzen gesetzt. Die „Eclipse“des russischen Milliardärs Roman Abramovich soll mittlerweile 850 Millionen Euro wert sein. Hinzu kommt der Unterhalt. Faustregel: Rund 10 Prozent des Kaufpreises sind pro Jahr für Liegegebühren, Sprit und Personal zu zahlen. Auch wenn das Schiff nur wenige Tage genutzt wird, bleibt die Crew das ganze Jahr an Bord und bei einem durchschnittlichen Kapitäns-Jahresgehalt von 100000 Euro kommt da schnell eine nette Summe zusammen. Deswegen vermieten einige ihre Boote. Doch wer z.B. pro Woche 1,3 Millionen Euro für die 95 Meter lange „Kismet“ausgibt, hat hohe Ansprüche. „Vielen sind die Wassersportgeräte an Bord wichtig: Jetskis, Kite-Surfboards, Motorboote, Tauchausrüstung. Für einen Gast haben wir auf einer Jacht in der Südsee eine Bierzapfanlage installiert, für einen anderen mitten im Sommer eine Sauna“, sagt Jürgen Logemann, der seit über 30 Jahren Luxus-Schiffe verkauft und verchartert. Von exotischen Blumen, die per Privatjet in die Karibik geflogen wurden, weiß Nancy Maier (BlueSun Luxury Yachts) zu berichten. Eine Jacht zu finden, ist die eine Sache, einen Platz im Hafen die andere. Begrenzter Raum und hohe Nachfrage führen wie bei Immobilien zu Rekordpreisen: Wer zum Grand Prix in den Hafen von Monaco möchte, ist für ein Wochenende schnell bei 90000 Euro. Oder man ankert wie Leo DiCaprio gleich draußen auf dem Wasser, sitzt entspannt auf dem heruntergekühlten Deck und schaut aufs Meer. Ein Traum.