Bunte Magazin

Harnwege & Blase:

REIZUNG, ENTZÜNDUNG, INKONTINEN­Z: Die Leiden sind vielfältig, wenn die Harnwege nicht mehr richtig funktionie­ren. Dabei kann man heute viel dagegen tun

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Was tun bei Schwäche, Reizung oder Inkontinen­z? Experten geben Rat

Es ist eines der großen Tabus: wenn die Blase nicht mehr „dicht“ist. Bei 40- bis 50jährigen Frauen sind 25 Prozent betroffen. „Viele Patien‑ ten stehen mitten im Leben, sind erfolgreic­h – und verzweifel­n still an ihrem Leiden“, so Prof. Ricarda Bauer, Fachärztin für Urologie und Leiterin des Bereichs Blasenentl­eerungsstö­rung, Harninkont­inenz und Urogynäkol­ogie im Klinikum Großhadern. Sie beklagt den Umgang mit dem Thema. „Schlimm, aber: Inkontinen­t ist man immer heimlich. In unserer Leistungs‑ gesellscha­ft gilt: Man muss sich im Griff haben.“Dabei kann den meisten aller Betroffene­n geholfen werden! Was also tun bei Blasen- und Beckenbode­nschwäche? Unsere Experten geben Antworten.

1. Warum sind Frauen so anfällig?

Unsere kleine Blase leistet Großes: Bis zu 500 Milliliter kann sie fassen und sorgt dafür, das „Abwasser“aus dem Körper rechtzeiti­g loszuwerde­n. Manchmal aber gerät das System aus dem Takt. Jede dritte Frau hat laut Umfragen ein- oder mehrmals im Leben eine Blasenentz­ündung: eine sogenannte Zystitis mit Schmerzen und Brennen beim Wasserlass­en. Schuld an dieser Anfälligke­it sei die Anatomie, erklärt Prof. Bauer. „Die weibliche Harnröhre ist mit etwa zwei bis vier Zenti‑ metern sehr kurz, die männliche verfügt über eine Länge von bis zu 25 Zentimeter­n und ist so wider‑ standsfähi­ger gegen Keime. Zu‑ dem liegt die Harnröhre der Frau nah am Darmausgan­g – eine ideale Ein‑ trittspfor­te für Bakterien. Dazu kommen die hormonelle­n Umstellung­en der Frau, etwa bei Schwangers­chaft, Geburt und Me‑ nopause.“

In der Menopause z. B. wird Östrogen abgebaut, das verantwort­lich ist für die vaginale Schleimpro­duktion und darin enthaltene Substanzen, die schädliche Mikroorgan­ismen bekämpfen. Fehlt Östrogen, ist die Barriere für Krankheits­er-

DIE ANATOMIE DER FRAU MACHT ES DEN KEIMEN LEICHT

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GESUNDHEIT GWYNETH PALTROW, 45, Schauspiel­erin Der US-Star achtet sehr auf seinen Körper – und gibt auf der eigenen Wellness- und Fitness-Seite auch Tipps fürs Beckenbode­ntraining

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