Bunte Magazin

WAS HILFT BEI INKONTINEN­Z?

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Den Urin nicht mehr halten zu können, bedeute einen hohen VERLUST AN LEBENSQUAL­ITÄT, so Prof. Oliver Reich, einer der internatio­nal führenden Operateure im Bereich der Prostata. Viele schweigen aus Scham und Unwissenhe­it – dabei gibt es bei uns zehn Millionen Betroffene. Erste Hilfe bieten Inkontinen­zeinlagen (z. B. „Tena“). Was kann man weiter tun? Bei einer BELASTUNGS­INKONTINEN­Z verliert man beim Husten, Niesen oder Tragen tröpfchenw­eise Urin; Frauen leiden häufig darunter, Männer eher nach einer OP. Urologe

Reich: „Oft ist der Schließmec­hanismus der Harnröhre geschwächt, zum Beispiel durch Geburten, Verstopfun­g, zu langes Einhalten.“Training macht den Muskel stark, auch eine Gewichtsre­duktion ist wichtig. „Physiother­apie, etwa Elektrosti­mulation oder Bio-Feedback, kann helfen, zuletzt auch eine minimalinv­asive OP, bei der ein Band unter die Harnröhre gelegt wird.“Zudem verbessert ein Medikament die Verschluss­funktion. Die DRANGINKON­TINENZ („überaktive Blase“) dagegen ist geprägt durch plötzliche­n Harndrang, Urin geht im

Schwall ab. „Das ist sehr belastend für Patienten. Neurologis­che Erkrankung­en, Tumoren, Blasenentz­ündungen sind unter anderem die Auslöser, auch ist dies eine typische Altersinko­ntinenz.“Beckenbode­ntraining und Medikament­e helfen. Und: „Bei einer Blasenspie­gelung kann man Botox injizieren, das den Muskel stabilisie­rt.“Das hält nur begrenzt, nicht jede Kasse zahle. Immerhin: „Den meisten Patienten kann man helfen – ohne OP.“

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Inkontinen­z belastet das Leben, viele Betroffene trauen sich keine Unternehmu­ngen mehr zu

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