Viola Wedekind:
Das ist ihr Wunder-Baby
Noch immer schimmert ihr Leidensweg durch, wenn sie ihren kleinen Sohn Philos anlächelt. Schauspielerin Viola Wedekind, 41, versuchte jahrelang, mithilfe moderner Medizin schwanger zu werden. Dann lernte sie auf der Datingplattform Tinder ihren zweiten Ehemann Michael Fischer, 37, kennen. Heute ist ihr Glück perfekt.
Haben Sie geweint, als Ihr Sohn endlich da war? Viola: Nein, als der Kleine zum ersten Mal auf meinem Bauch lag, wurde ich plötzlich ganz ruhig. Michael: Wir haben beide nicht geweint, wir waren eher total erstaunt, haben ihn angesehen und gedacht: „Wow! Jetzt ist er also da, dieser neue Mensch. Wie der wohl so ist?“Die großen Glücksgefühle kamen später. Wir sind jetzt eine Familie, und weil Viola ab Januar wieder dreht, gehe ich erst einmal in Elternzeit. Das ist großartig. Viola: Bei mir kamen die Gefühle erst nach einer Woche. Ich lag mit Philos auf der Couch, kam ein bisschen zur Ruhe und dann merkte ich, wie mir die Tränen kamen. Ich habe total geheult und konnte gar nicht mehr aufhören. Erst da habe ich realisiert, dass ich jetzt Mutter bin, dass mein Kind da ist und ich es in den Armen halten kann. Ein totaler Glücksschub.
Sie haben lange gewartet … Viola: Zwölf lange Jahre! Ich hatte schlimme Tiefschläge und längst resigniert, nachdem ich mit meinem Exmann Jacques Breuer und auch mit Michael alles Mögliche ausprobiert hatte. Doch genau in dem Moment, wo ich mir ganz sicher war, niemals im Leben Mutter zu werden, hat das Universum beschlossen, dass ich doch noch ein Kind bekomme. Das ist doch verrückt, oder? Als ich auf natürlichem Weg plötzlich schwanger war, stand ich zuerst direkt unter Schock und dachte: „Wie kann das jetzt sein? Jahrelang war ich verzweifelt, habe so viel geweint, meine erste Ehe ist über dem unerfüllten Kinderwunsch zerbrochen und jetzt, wo ich diesen Wunsch komplett losgelassen habe, kündigt sich ein Kind an?“Aber anscheinend musste ich den Leidensweg bis zum Schluss gehen, ehe mein Traum wahr werden konnte.
Wie viel Angst hatten Sie während der Schwangerschaft, ob alles gut geht und das Kind gesund ist? Schreckliche Angst, regelrechte Panik – bis zum Schluss. Ich konnte mich nicht wirklich auf das Baby freuen, weil da immer unterschwellig die Panik war, dass noch etwas schiefgehen könnte. Nach all den Schmerzen und der Trauer war ich psychisch sehr angeschlagen und aufgewühlt. Ich lebte in einem totalen Gefühlschaos. Die Schwangerschaft war zudem körperlich sehr anstrengend. Ich hatte die ganzen neun Monate über mit Schwindel und Übelkeit zu tun, starke Probleme mit Wasser in den Beinen und meinen Venen, große Stimmungsschwankungen. Ich bin einfach total traumatisiert von all den Jahren zuvor und habe bis zum Schluss nicht an das Glück geglaubt, ein gesundes Kind in meinen Händen halten zu dürfen. Als ich dann den ersten Schrei von Philos gehört habe, war ich unfassbar erleichtert. Ich hatte tatsächlich ein völlig gesundes Baby bekommen – für uns ist unser süßer Sohn ein Wunder.
„ICH HATTE SCHRECKLICHE ANGST, REGELRECHTE PANIK – BIS ZUM SCHLUSS“