Bunte Magazin

Sky du Mont:

Nie wieder eine junge Frau!

- Interview: Anja Reichelt

Er ist schmal geworden. Seit der Scheidung von Ehefrau Mirja du Mont, 43, hat Sky du Mont, 72, deutlich Gewicht verloren. Die Wehmut über das Scheitern seiner vierten Ehe ist beim Treffen mit BUNTE in der Bibliothek eines Hamburger Edelrestau­rants zu spüren. „Im Nebenraum haben wir unsere Hochzeit gefeiert“, verrät der Schauspiel­er. „Es wurde ein weißer Teppich von der Kirche bis hierher ausgerollt. Sehr schön war das.“Doch Sky du Mont blickt jetzt wieder positiv in die Zukunft. Das wird in dem Gespräch über sein Leben als Teilzeitva­ter und die Liebe deutlich.

Sie leben seit drei Jahren getrennt, sind seit April 2017 geschieden. Wie viel Kontakt haben Sie zu Ihren Kindern? Sehr viel! Mein Vater hat sich nach der Trennung von meiner Mutter überhaupt nicht um mich gekümmert, das käme für mich nie infrage. Meine Kinder sind Wunschkind­er, die Zeit mit ihnen möchte ich nicht missen. Es war uns von Anfang an klar, dass Tara und Fayn uns beide brauchen. Sie wechseln alle zwei Wochen zwischen Mirja und mir hin und her. Mirja zieht jetzt sogar zu mir um die Ecke, was mich freut, sodass die Kinder künftig zu Fuß hin- und hergehen können. Das tut ihnen sehr gut. Wenn man Kinder hat, sollte man mehr an sie denken als an die eigenen verletzten Gefühle.

Haben Sie Ihre mit Tara und Fayn geteilt? Nein. Ich halte es für einen großen Fehler, Kinder mit eigenen Gefühlen zu belasten. Kinder wollen nicht wissen, dass ihre Eltern Liebeskumm­er haben oder pleite sind. Das ist ihnen zu nahe. Man bringt sie damit in eine Schieflage. Das mache ich nicht. Sie dürfen möglicherw­eise sehen, dass die Eltern traurig sind, aber ich bespreche meine Probleme nicht mit ihnen. Sie bekommen ohnehin mehr mit, als man denkt.

Können Sie als Vater locker sein? Meine Mutter war sehr streng. Sie hat mich dressiert, im Internat ging es auch steif zu. Ich musste Lockerheit gegenüber den Kindern erst lernen. Als sie klein waren, haben Mirja und ich uns alles geteilt, nachts aufstehen etc. Nur, dass bei mir die Windel immer verkehrt rum aufs Sofa fiel.

Ist es eine große Umstellung, wenn man alles alleine machen muss? Na ja, das gehört dazu. Meine Tochter ist gerade in London und ich genieße die Zeit mit meinem Sohn. Wir gehen ins Kino, schauen uns Ballerfilm­e an, ich war mit ihm drei Tage auf dem Münchner Oktoberfes­t. Er ist wie mein Kumpel. Ganz wichtig: nicht mein Freund. Ich glaube nicht, dass Kinder mit ihren Eltern befreundet sein wollen. Sie lieben sie, aber wollen einen gewissen Abstand haben.

„Meine KINDER sind Wunschkind­er. Ich genieße die Zeit mit ihnen sehr“

Wie organisier­en Sie die Zeit mit den beiden? Ich drehe in der Zeit nicht und lege mir da auch sonst möglichst keine Termine hin. Der große Vorteil des Alters und einer Karriere ist, dass man wählerisch sein darf. Man wartet auch mal ein paar Tage auf mich. Ab 25.12. toure ich mit „Der Herr der Ringe“. 2020 drehe ich für die Odeon Film. Ich habe acht Bücher geschriebe­n, zwei wurden verfilmt. Meine Lesungen und Programme sind erfolgreic­h. Es läuft!

Wie erleben die Menschen Sie live? Ich galt immer als unnahbar. Inzwischen glaube ich, dass die Leute mich jetzt anders sehen. Ich genieße das Live-Erlebnis auf der Bühne. Menschen, die über Pointen lachen. Das gibt mir viel Energie.

Was spielen Sie auf der Bühne? Die Pianistin Christine Schütze hat ein Programm um mein Buch „Jung sterben ist auch keine Lösung“geschriebe­n. Ich spiele einen alten Mann mit einer dominanten Mutter, sie spielt und singt die Lieder dazu. Es geht sehr komisch zu auf der Bühne, die Leute werfen sich weg vor Lachen. Aber es gibt auch ernste, besinnlich­e Momente, wie in unserem Weihnachts­programm.

Viele denken, dass Sie auch ein schönes Paar wären! Warum können Männer und Frauen nicht befreundet sein? Ich habe einige enge weibliche Freundinne­n. Christine und ich leben in zwei verschiede­nen Welten. Wir treffen uns vor Ort. Sie ist dann sehr nervös, ich gehe noch mal meinen Text durch. Dann treten wir auf, es gibt ein paar Schnittche­n, dann geht es ins Hotel oder nach Hause. Da ist keine Romantik im Spiel.

Es sind aber ja schon viele Lieben bei der Arbeit entstanden! Wirklich? Also ich habe mich noch nie beim Drehen verliebt. Das ist doch total unerotisch, wenn bei einer Liebesszen­e so viele Leute um dich herumstehe­n und Anweisunge­n rufen. Da entsteht nichts.

Wollen Sie denn wieder daten? Ich war nie auf der Suche. Das klingt komisch nach vier Ehen.

Aber zum ersten Mal in meinem Leben bin ich Single und es fehlt mir nichts. Das liegt sicher daran, dass ich mit den Kindern beschäftig­t bin. Aber man kann das ohnehin nicht planen, es trifft dich oder nicht. Ich will auf jeden Fall nicht wieder mit einer Frau zusammenko­mmen, die 30 Jahre jünger ist als ich. Mirja und ich hatten 17 Jahre lang eine tolle Zeit. Aber man muss doch ehrlich mit sich sein. Irgendwann brauche ich einen Gehstock, wenn Sie wissen, was ich meine.

Sind Sie in der Hinsicht jetzt ein gebranntes Kind? Ich habe mit meiner Frau und meinen Kindern ein Haus aufgebaut – real und emotional – und wir dachten, dass es für immer stehen wird. Wir mussten es aber beide verlassen. Das war ein Drama und das tat weh. Ich bin Mirja nicht böse, aber wir mussten einen Lebenstrau­m begraben, wir haben es nicht hingekrieg­t. Und natürlich kann man es schwer hinkriegen, wenn man 29 Jahre Altersunte­rschied hat. Wir mögen dieselbe Musik, lachen über die gleichen Dinge, aber wir stammen trotzdem aus verschiede­nen Generation­en. Es ist sehr schwierig, so eine Beziehung für immer aufrechtzu­erhalten. Man muss schon so realistisc­h sein und das erkennen.

Was hat Ihnen besonders wehgetan? Damit, dass man Glück nicht auf Dauer festhalten kann, habe ich mich immer sehr schwergeta­n. Dass die Häuser verkauft werden mussten, dass ich die Kinder zwei Wochen lang nicht sehe. Darüber war ich unglücklic­h und habe gelitten. Aber es geht ja weiter, wie man sieht. Inzwischen lerne ich, die Vergangenh­eit wertzuschä­tzen. Das tut mir gut und deshalb verstehen Mirja und ich uns auch so gut.

Hat Ihr Single-Leben auch etwas Gutes? Worüber ich froh bin, dass ich nicht mehr auf diese Veranstalt­ungen im Smoking gehen muss. Da fühlte ich mich immer wie ein Kellner. Die Fernbedien­ung gehört wieder mir! Ich habe 20 Kilo abgenommen. Und keinen Garten mehr, auch befreiend. Aber Spaß beiseite: Man macht wieder ein neue Tür im Leben auf. Und das ist spannend.

WIR MUSSTEN EINEN LEBENSTRAU­M BEGRABEN“

 ??  ?? 17 JAHRE waren Sky und Mirja du Mont gemeinsam glücklich. 2016 gab das Paar seine Trennung bekannt. Die beiden verstehen sich aber noch gut
17 JAHRE waren Sky und Mirja du Mont gemeinsam glücklich. 2016 gab das Paar seine Trennung bekannt. Die beiden verstehen sich aber noch gut
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HEILE FAMILIE TROTZ TRENNUNG Mirja und Sky du Mont kümmern sich gemeinsam um Tara, 18, und Fayn, 13. Mirja zieht bald sogar in eine Wohnung in Laufweite zu Sky
FAMILIE HEILE FAMILIE TROTZ TRENNUNG Mirja und Sky du Mont kümmern sich gemeinsam um Tara, 18, und Fayn, 13. Mirja zieht bald sogar in eine Wohnung in Laufweite zu Sky
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DREAM-TEAM Die nächsten Termine mit Pianistin Christine Schütze: 24. 11. Dresden, 29. 11. Edewecht, 1. 12. Heiligenda­mm, 5. 12. Regensburg, 7. 12. Friedberg, 13. 12. Erkrath, 15. 12. Pirna, 17. 12. Hannover, 21. 12. Hamburg. Infos unter skydumont.com
KABARETT DREAM-TEAM Die nächsten Termine mit Pianistin Christine Schütze: 24. 11. Dresden, 29. 11. Edewecht, 1. 12. Heiligenda­mm, 5. 12. Regensburg, 7. 12. Friedberg, 13. 12. Erkrath, 15. 12. Pirna, 17. 12. Hannover, 21. 12. Hamburg. Infos unter skydumont.com
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