STREUSELKUCHEN? Aber bitte mit Quitte!
Die Quitte ist eine herbe Schönheit, die erobert werden will. Es braucht eine gewisse Kondition und vor allem ein gutes Messer, um diese harte, fast holzige Frucht in den Griff zu bekommen. Aber dieses hartnäckige Interesse belohnt die Quitte mit einem fruchtig-blumigen Aroma, nachdem man sie erst weich gekocht hat.
Weil die Quitte beim Garen so eine edle Süße entwickelt, verwende ich sie um diese Jahreszeit gern in herzhaften Gerichten, die eine fruchtige Komponente vertragen können – zu Wildgerichten etwa oder auch in Rezepten mit Geflügel. Hühnerfilets in einer Quitten-Orangen-Sauce schmecken unwiderstehlich gut, genauso wie ein Gänsebraten, gefüllt mit säuerlichen Äpfeln und Quittenspalten. In Dessertform macht diese gesunde Frucht ebenso eine leckere Figur. Crêpes mit Karamellcreme und Quittenwürfeln mag ich sehr gern und zu einem ofenfrischen QuittenMohn-Streuselkuchen vom Blech (siehe Rezept) sage ich auch nicht Nein. Bei uns unterscheidet man zwischen der rundlichen Apfelquitte, die sich wegen ihres intensiven Aromas gut für Gelees und Säfte eignet, und der länglichen, milden Birnenquitte. Letztere verwende ich in dünnen Scheiben für meinen Streuselkuchen. Um das Kerngehäuse leichter zu entfernen, erst die Enden der Quitte abschneiden und dann mit der Schnittseite nach unten vierteln. Danach lässt sich das Obst besser schälen. Die Birnenquitte ist ohnehin etwas weicher – und dadurch schneller zu erobern.