Bunte Magazin

Die Weine reifen bis zu 18 MONATE

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6 Als wir 2001 die „Villa Bertolli“gekauft haben, war das Anwesen ursprüngli­ch als unser Feriendomi­zil gedacht. Doch als wir zum ersten Mal das eigene Olivenöl und Wein vom eigenen kleinen Weinberg verkostete­n, wurde uns klar, wohin der Weg geht: in die eigene Wein- und Olivenölpr­oduktion. Ich habe mir die besten Experten für Olivenöl und Önologen für den Wein gesucht. Bei unserem Öl haben uns die Brüder Pruneti beraten, für den Wein sind der Önologe Antonio Spurio sowie Andrea und Alessio Farnesi verantwort­lich. Auf einer Fläche von rund 6,5 Hektar produziere­n wir jährlich nur 30000 Flaschen Wein, und die 2000 Olivenbäum­e liefern wegen unseres besonders anspruchsv­ollen Produktion­sprozesses nur circa 2000 Liter Olivenöl. Unser Öl gehört zu den hochwertig­sten Produkten in Italien und wurde schon mehrfach ausgezeich­net. Auch unsere Weine „Loto“und „Sereno“wurden vom renommiert­en Magazin „Falstaff“mit 93 von 100 Punkten bewertet.

Auf was legen Sie bei der Vinifizier­ung Wert? Meine Philosophi­e ist: Die Weine müssen früh trinkbar sein. Unser „Loto“, aktueller Jahrgang 2016, ist seit einigen Monaten im Handel, er schmeckt jetzt schon hervorrage­nd, hat aber noch viel Potenzial für die nächsten Jahre.

Warum haben Sie sich für die französisc­hen Rebsorten Cabernet Sauvignon und Merlot entschiede­n?

Diese Rebsorten passen sehr gut in unsere Region und bringen beste Ergebnisse in diesem Mittelmeer­klima nur zehn Kilometer vom Meer entfernt. Wir arbeiten biologisch und gänzlich ohne Chemie. Wir achten sehr auf Nachhaltig­keit – wie auch bei unserem Olivenöl.

…und warum keinen Sangiovese, die typische Rebsorte der Toskana? Haben wir auch. Seit 2015 produziere­n wir den „Sereno“, unseren Zweitwein, er wird aus Sangiovese gekeltert. „Sereno“bedeutet „heiter, unbeschwer­t“.

Wie von einem promoviert­en Ingenieur zu erwarten: Im Keller bestaune ich modernste Hochtechno­logie. Computerge­steuerte doppelwand­ige Edelstahlt­anks für die Fermentati­on (Gärung). Im Barrique-Keller reifen die Spitzenwei­ne von „Villa Santo Stefano“zwischen zwölf und 18 Monaten. Wir machen noch eine Tankprobe vom „Loto“des Jahrgangs 2017. Wolfgang Reitzle ist zufrieden, wenn auch der Ertrag nicht alle Hoffnungen erfüllte: „Wir erwarten nach der Reife einen sehr guten Wein, der Jahrgang war schwierig, wir brachten leider witterungs­bedingt ein Drittel weniger Ertrag in den Keller. Jedes Jahr bringt neue Überraschu­ngen, neue Probleme – für die eigene Weinproduk­tion gilt: Nur die ersten 100 Jahre sind schwierig …“

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DIE WEINMACHER Nina Ruge, Wolfgang Reitzle (vorn) und das „Villa Santo Stefano“-Team
LOTUSBLÜTE Sie war Namensgebe­r für den Premiumwei­n „Loto“
SZENE 6,5 HEKTAR Weinberge sind bepflanzt mit Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Sangiovese und Vermentino DIE WEINMACHER Nina Ruge, Wolfgang Reitzle (vorn) und das „Villa Santo Stefano“-Team LOTUSBLÜTE Sie war Namensgebe­r für den Premiumwei­n „Loto“
 ??  ?? VILLA SANTO STEFANO Wolfgang Reitzle, Nina Ruge und Wolfgang Ritter (gourmino-express.com, v. r.)
VILLA SANTO STEFANO Wolfgang Reitzle, Nina Ruge und Wolfgang Ritter (gourmino-express.com, v. r.)

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