Die unendliche Kraft der Liebe
Eigentlich leben wir permanent in zwei Welten. Zum einen in der realen Welt, unserem Alltag. Zum anderen in unserer Gedankenwelt, unseren Träumen. Wenn wir im Büro sitzen und mit unseren Kollegen diskutieren, wünschen wir uns manchmal, der Chef dieser Firma zu sein. Selbstbestimmt und unabhängig. Wenn wir zum tausendsten Mal den Weg zur Bushaltestelle gehen, stellen wir uns vor, wie schön es wäre, in der Karibik zu leben. Sorgenfrei in den Tag hinein. Wenn wir uns einsam fühlen, träumen wir uns in die Arme eines liebenden Menschen. Einen Menschen, der uns Trost spendet, Wärme gibt und uns so akzeptiert, wie wir sind.
Paola Felix, die beliebte Sängerin aus der Schweiz, kennt diese Gedanken an einen liebenden Menschen. Vor acht Jahren verlor sie ihren Mann, den Moderatoren
Kurt Felix, an eine teuflische Krebserkrankung. Nach langem Kampf und unfassbarem Leid. Einen Kampf, den sie als Paar gekämpft haben: „Ich hätte Felix die Krankheit am liebsten abgenommen. Ich hätte gerne gesagt: ‚Bleib du daheim, ich gehe raus und mache das alles für dich, und alles wird wieder gut.‘ Was ja nicht ging. Aber wir haben das gemeinsam bewältigt.“Auch wenn der Tod schon so lange zurückliegt, so fühlt sich Paola ihrem Felix noch immer unglaublich nah. „Ich bin mir sicher, wenn es ein nächstes Leben gibt, kommen wir da auch wieder zusammen. Auch wenn Kurt nicht mehr hier auf der Erde ist, er ist da. Ganz tief in meinem Herzen.“Kurt ist nicht nur in ihrem Herzen, Paola fühlt, als wäre er stets an ihrer Seite. „Ich bin nie allein“, sagt sie. „Egal, ob ich morgens die Zeitung lese, in meinem Haus singe oder in der Natur walken gehe. Kurt ist immer da. Das wird auch so bleiben. Und ich freue mich immer noch auf jeden neuen Tag in meinem Leben.“Wahre Liebe ist unsterblich. Sie weicht nicht. Eine Macht, die uns durch unser Leben führt. Uns vor Unheil bewahrt. Uns mit Energie speist. Uns das größte Leid erträglich macht. Doch allzu oft nehmen wir sie als selbstverständlich hin. Und manchmal erscheint sie sogar lästig. Die Liebe nicht zu pflegen, kommt einer Selbstverletzung gleich.