Bunte Magazin

Die unendliche Kraft der Liebe

- ROBERT PÖLZER Chefredakt­eur Nur in der Dunkelheit siehst du die Sterne.

Eigentlich leben wir permanent in zwei Welten. Zum einen in der realen Welt, unserem Alltag. Zum anderen in unserer Gedankenwe­lt, unseren Träumen. Wenn wir im Büro sitzen und mit unseren Kollegen diskutiere­n, wünschen wir uns manchmal, der Chef dieser Firma zu sein. Selbstbest­immt und unabhängig. Wenn wir zum tausendste­n Mal den Weg zur Bushaltest­elle gehen, stellen wir uns vor, wie schön es wäre, in der Karibik zu leben. Sorgenfrei in den Tag hinein. Wenn wir uns einsam fühlen, träumen wir uns in die Arme eines liebenden Menschen. Einen Menschen, der uns Trost spendet, Wärme gibt und uns so akzeptiert, wie wir sind.

Paola Felix, die beliebte Sängerin aus der Schweiz, kennt diese Gedanken an einen liebenden Menschen. Vor acht Jahren verlor sie ihren Mann, den Moderatore­n

Kurt Felix, an eine teuflische Krebserkra­nkung. Nach langem Kampf und unfassbare­m Leid. Einen Kampf, den sie als Paar gekämpft haben: „Ich hätte Felix die Krankheit am liebsten abgenommen. Ich hätte gerne gesagt: ‚Bleib du daheim, ich gehe raus und mache das alles für dich, und alles wird wieder gut.‘ Was ja nicht ging. Aber wir haben das gemeinsam bewältigt.“Auch wenn der Tod schon so lange zurücklieg­t, so fühlt sich Paola ihrem Felix noch immer unglaublic­h nah. „Ich bin mir sicher, wenn es ein nächstes Leben gibt, kommen wir da auch wieder zusammen. Auch wenn Kurt nicht mehr hier auf der Erde ist, er ist da. Ganz tief in meinem Herzen.“Kurt ist nicht nur in ihrem Herzen, Paola fühlt, als wäre er stets an ihrer Seite. „Ich bin nie allein“, sagt sie. „Egal, ob ich morgens die Zeitung lese, in meinem Haus singe oder in der Natur walken gehe. Kurt ist immer da. Das wird auch so bleiben. Und ich freue mich immer noch auf jeden neuen Tag in meinem Leben.“Wahre Liebe ist unsterblic­h. Sie weicht nicht. Eine Macht, die uns durch unser Leben führt. Uns vor Unheil bewahrt. Uns mit Energie speist. Uns das größte Leid erträglich macht. Doch allzu oft nehmen wir sie als selbstvers­tändlich hin. Und manchmal erscheint sie sogar lästig. Die Liebe nicht zu pflegen, kommt einer Selbstverl­etzung gleich.

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EINE GROSSE LIEBE Paola Felix mit ihrem verstorben­en Mann Kurt
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