Boris schrieb: „Ich schulde dir viel GELD“
Wie muss man sich das vorstellen, wenn er Geld brauchte: Kam er zu Ihnen wie ein Teenager zu seinem Vater? Das ging gemäß seinem Bedarf schrittweise. Bei meiner Klageeinreichung im September 2015 war die Summe auf rund 40 Mio. Schweizer Franken angestiegen. In dieser Summe sind über die Jahre rund 15 Mio. Franken Zinsen aufgelaufen. Eingeklagt hatte ich damals nur 10 Mio. Schweizer Franken.
Welche Vereinbarungen über die Rückzahlung dieser Darlehen hatten Sie getroffen? Es gab schriftliche, klare Tilgungsziele und festgelegte Tilgungsraten. Anfangs flossen gelegentlich Beträge zurück. Eine von Beckers Anwalt im Dezember 2014 formulierte Vereinbarung sah vor, dass im Januar 2015 eine erste Zahlung in Millionenhöhe fließen sollte. Als die wieder nicht realisiert wurde, habe ich im September in Zug Klage eingereicht.
Die wurde abgewiesen… Aber nur, weil von unserer Seite angeblich nicht fristgerecht gekündigt worden war. Die Summe war unbestritten.
2018 wurde in London das Insolvenzverfahren gegen Becker eröffnet. Warum haben Sie dort Ihre Forderungen angemeldet? Weil dort eine schnellere Antwort zu erwarten war, als in der Schweiz über alle Berufungsinstanzen zu gehen. Meine Forderung wurde in London am 15. Oktober 2019 anerkannt. Dagegen haben die Becker-Anwälte interveniert. Daraufhin habe ich auf Bitten des Insolvenzverwalters Zahlungen von mir auf das Konto von Boris Becker dokumentiert: Die gesamte Forderung von ca. 38 Mio. Euro wurde bestätigt. Die erste InsolvenzDividende an mich ist bereits ausgezahlt. Die Wahrheit ist somit amtlich! Die Lügen von Boris Becker sind widerlegt.
Angeblich gab es den Deal, dass Sie sein Leben finanzieren und dafür 50 Prozent seiner Einnahmen erhalten. Stimmt das? Wer das gesagt hat, der lügt.
Wann haben Sie das letzte Mal mit ihm gesprochen? Anfang 2014.
Welche Gefühle haben Sie ihm gegenüber? Natürlich bin ich menschlich enttäuscht. Wenn mir jemand hilft, versuche ich das zurückzugeben. Das ist eine Charakterfrage. Ich bin aber nicht vergrämt, denn für meine Zukunft ist der Verlauf der Angelegenheit nicht besonders relevant.
Was ist wichtig für Sie?
Neben meinen unternehmerischen Aktivitäten ist für mich die Entwicklung der Cleven-Stiftung, dabei besonders das Projekt „fit4future“, wichtig. Aktuell starten wir ein neues Projekt zum Thema „Seelische Gesundheit von Kindern“und mit „fit4future natur“pflanzen wir im niederbayrischen Uttlau 40000 Bäume. Geld, das aus dem Becker-Darlehen zurückfließt, würde der Stiftung zugutekommen.
Glauben Sie, dass Boris Becker ein Unrechtsbewusstsein hat? Das weiß ich nicht. Er hat mir häufig geschrieben: „Ich schulde dir viel Geld. Ich werde das zurückbezahlen, ich arbeite daran.“In der Öffentlichkeit sagte er aber dann, er schulde mir nichts, er sei auch nicht pleite. Dass er sich nun komplett in der Abhängigkeit eines Insolvenzverwalters befindet, ist die Folge einer Pleite.
Hat er je den Versuch unternommen, sich zu entschuldigen oder Ihr Verhältnis wieder in Ordnung zu bringen? Nein.
Was glauben Sie, sollte Boris jetzt tun? Er braucht einen Neuanfang – und der muss im Kopf beginnen. Und er braucht die Hilfe von Menschen, zu denen er Vertrauen hat. Aber wer wird ihm noch vertrauen? Hat er noch wirkliche Freunde oder sind nur noch Trittbrettfahrer an seiner Seite? Die sagen einem nie die Wahrheit. Ein öffentliches Eingeständnis seiner Fehler im Privat- und Geschäftsleben könnte ihm vielleicht wieder Glaubwürdigkeit verschaffen. Ich befürchte nur, sein Stolz lässt das nicht zu.
DIE LÜGEN VON BORIS BECKER SIND WIDERLEGT!