Reißt er jetzt seine MUTTER in den ABGRUND?
BORIS BECKER Die Familienvilla der Beckers in Leimen wird vom Insolvenzverwalter des Tennisstars verkauft. Mutter Elvira ist deshalb in tiefer Sorge
Die Familienvilla in Leimen war Karl-Heinz Beckers (†63) ganzer Stolz. Der Architekt hatte die Pläne für das Haus selbst entworfen und beim Bau mit Hand angelegt. 449 Quadratmeter Wohnfläche auf einem 825 Quadratmeter großen Grundstück, sieben Schlafzimmer, von der Terrasse aus genießt man einen traumhaften Blick über das idyllische Rheintal. Ein Haus, das für viele Generationen das Heim des Becker-Clans sein sollte. Deshalb übertrug Karl-Heinz das Anwesen – wie es meist nur in Adels- oder Industriellenfamilien üblich ist – an seinen Sohn Boris, 52. Für Mutter Elvira, 85, wurde im Grundbuch ein Wohnungsrecht eingetragen. Dass Boris der Eigentümer ist, könnte ihr jetzt zum Verhängnis werden. Aufgrund des Bankrotts ihres Sohnes steht die Villa inklusive Einliegerwohnung für 1,97 Mio. Euro zum Verkauf. Reißt Boris Becker seine Mutter mit in den Ruin?
Nach seiner Pleite ging die Becker-Villa sowie eine vermietete Wohnung, in der der Tennisheld als Kind gelebt hatte, in die Insolvenzmasse über. Der Konkursverwalter ließ die Immobilien schätzen. Die Wohnung wurde für 185 000 Euro verkauft. Beim Haus gab es Probleme, denn Boris hatte kurz vor seiner Pleite am 22. März 2017 für eine Bank in Liechtenstein eine Eigentümergrundschuld eintragen lassen und einen Kredit über 800 000 Euro erhalten. Mit dem Geld bezahlte er u.a. Steuern in Deutschland. Zudem hat seine Mutter Elvira eine sogenannte beschränkt persönliche Dienstbarkeit (=Wohnungsrecht). Siegmund Chychla, Pressesprecher vom Mieterverein in Hamburg: „Die genaue Ausgestaltung dieses Wohnrechts wird normalerweise in einem notariellen Vertrag festgelegt. Darin wird zum Beispiel geregelt, ob Miete, Nebenkosten oder Instandhaltungskosten an den Eigentümer der Immobilie gezahlt werden müssen. Grundsätzlich ist ein solches Wohnrecht nicht kündbar.“
Nach BUNTE-Informationen könnte ein neuer Eigentümer eine ortsübliche Miete von bis zu 4500 Euro im Monat von Elvira Becker verlangen, da dies in einem notariellen Vertrag nicht ausgeschlossen wurde. Darauf deutet auch der hohe Kaufpreis hin. Ist das Wohnrecht mietfrei, mindert sich der Preis einer Immobilie. In diesem Fall wäre der Nachlass ca. 450 000 Euro. Da laut einem Gutachten, das vom Insolvenzverwalter bei einer Immobilienfirma in Frankfurt in Auftrag gegeben wurde, der Marktwert der Villa bei rund 1,8 Mio. Euro liegt, steht zu befürchten, dass ein neuer Käufer entweder selbst einzieht oder eine hohe Miete verlangt. Die Ängste von Elvira Becker sind also nicht unbegründet. Inklusive Nebenkosten wäre eine solch hohe Miete für die meisten Deutschen kaum zu stemmen.
Ihr Sohn hätte die für seine Mutter so belastende Situation vermeiden können, denn 2017 hatte ein vermögender Geschäftsmann und Freund der Familie Becker angeboten, die Villa zu übernehmen. Er hätte aus Respekt vor Elvira sicherlich keine Miete von ihr verlangt. Weil Boris aber nach Angaben seines Insolvenzverwalters Mark Ford, 47, wichtige Unterlagen nicht vorlegte, trat der Interessent vom Kauf zurück. Danach beschloss Ford, einen Verkauf nicht weiter zu forcieren, da durch das Wohnrecht und die Eigentümergrundschuld nur ein geringer Gewinn abfallen würde – wenn nicht sogar ein Verlust. Wie BUNTE damals aus
DER VERKAUF DER BECKER-VILLA AN EINEN FREUND SCHEITERTE
FAMILIE BECKER kümmerte sich immer gemeinsam um Finanzen
Londoner Anwaltskreisen erfuhr, hatte Ford Mitleid mit Elvira Becker und wollte sie beschützen. Was ihn jetzt dazu bewogen hat, seine Einstellung zu ändern, ist unklar. Es könnte an der Tatsache liegen, dass er sich von Boris getäuscht und hintergangen fühlt. Der Wimbledon-Held muss sich wegen zahlreicher angeblicher Insolvenzvergehen zurzeit vor einem Strafgericht in London verantworten.
Zu den Sorgen um die möglichen finanziellen Konsequenzen eines Verkaufs für Mutter Becker kommt der emotionale Stress hinzu, den der Verlust der Familienvilla mit sich bringen würde.
Für Elvira Becker muss die verzweifelte Lage, in der sie sich jetzt befindet, ein Déjà-vu bedeuten. Im Jahr 2001 wurde sie in die Steueraffäre ihres Sohnes mit hineingezogen. Boris hatte im Dezember 1992 seinen Eltern bei einem hastig einberaumten
Notartermin auf dem Frankfurter Flughafen eine Generalvollmacht ausgestellt, damit diese seine Verträge für die Gründung eines Mercedes-Autohauses in Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) unterschreiben konnten. Da er damals im 17. Stock in Monacos berühmtesten Luxus-Hochhaus „Le Roccabella“wohnte und von Tennisturnier zu Tennisturnier um die Welt reiste, konnte er seine Geschäftstermine in Deutschland nicht wahrnehmen. Wie im Steuerverfahren später bekannt wurde, unterzeichneten seine Eltern mit dieser Generalvollmacht
Verträge im Wert von über 10 Mio. Euro, wodurch Elvira in das Visier der Fahnder geriet. Die Angelegenheit ging glimpflich für sie aus. Aber: Mutter Becker soll, so sagen Freunde, sehr unter den Ermittlungen gelitten haben. Trotzdem stand sie immer zu Boris und kämpfte für ihn wie eine Löwin. Vor allem in der schweren Zeit nach der Scheidung von seiner ersten Ehefrau Barbara, 54, stand sie ihm bei. Für Beckers zweite Frau wurde Elvira zu einer guten Freundin. Lilly, 44, vertraute ihr und suchte bei ihrer Schwiegermutter Rat, wenn sie Probleme mit Boris hatte. Die Trennung des Glamour-Paares muss Elvira Becker schwer getroffen haben. Der Kontakt zu ihrem geliebten Enkel Amadeus, 10, wurde weniger.
Über ihren Sohn würde Mutter Becker niemals ein böses Wort verlieren. Sie liebt ihn bedingungslos. Ihre Tochter Sabine, 54, besucht sie regelmäßig und ist eine große Stütze.
Jetzt allerdings wäre sicher mal wieder ein guter Zeitpunkt für einen Besuch.
MUTTER BECKER KÄMPFTE STETS WIE EINE LÖWIN FÜR IHREN SOHN