Wer tötete den Wurstkönig?
Manchmal übertrifft die Realität jedes Klischee: Ein reicher Russe wird in der Sauna ermordet, seine Geliebte musste die Tragödie mitansehen, die Täter flüchten – und sofort rückt die ExFrau in den Fokus. Wladimir Marugow, der Tote aus der Sauna, trug den ehrenvollen Spitznamen „Moskaus Wurstkönig“, denn dem 54-Jährigen gehörte ein Imperium, das Fleisch und Wurst produziert. Er habe auf seinem Anwesen im Saunahäuschen gesessen – zusammen mit seiner Freundin, die der Polizei Folgendes berichtete: Zwei maskierte Männer seien eingedrungen und hätten Geld gefordert. Sie habe entkommen können. Ihn fand die Polizei tot – erschossen mit einer Armbrust. Auftragsmord? Rache? Raub? Die Tat lässt Spekulationen blühen, zumal der Sohn des Oligarchen vergangenes Jahr bei einem seltsamen Verkehrsunfall starb. Und Tatjana Marugowa, die Ex-Frau, genießt Prominentenstatus in Russland. Die Dichterin ist seit der Scheidung vom „Wurstkönig“auch dessen Konkurrentin: Er hat sie mit einer Wurstfabrik abgefunden. Laut russischer Medien lieferten sich beide einen bitteren Rosenkrieg. Sie selbst werde die Beerdigung organisieren, nicht die Geliebte, kündigte Tatjana nun an. In schwierigen Lebenslagen schwört die schöne Lyrikerin übrigens auf eine Weisheit: „Eine Frau versteht ihr Schicksal und setzt ihre Kraft ein – nicht zur Zerstörung, sondern zur Schöpfung.“