Bunte Magazin

Wein, Delfine und ganz viel SPORT

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wunderschö­n, anderersei­ts auch eine Gefahr“, so die Forscherin. Denn am leichteste­n findet man Delfine, wenn sie wie jetzt an ihren gewohnten Schlafplät­zen vor sich hin schweben. „Und dann springt ihnen ein Tourist praktisch während sie träumen auf den Kopf“, echauffier­t sich Hannes Jaenicke. „Also mir würde das auch nicht gefallen.“Inzwischen sind die Behörden sensibilis­iert und erheben saftige Bußgelder, wenn sich die Touristenb­oote nicht an die gebotenen Abstandsre­geln halten.

Vor vier Jahren drehte Hannes Jaenicke hier in El Gouna für seine TV-Doku „Im Einsatz für Delfine“und berichtete damals schon über das Forschungs­projekt am Roten Meer. Seither kommt er immer wieder – auch, weil er irgendwann die Surfer-Schule Element Watersport­s der Nürnberger­in Simone Pullen entdeckte und dort letztes Jahr lernte, auf einem Brett über die Wellen zu sausen, während er gleichzeit­ig an einer Art Fallschirm hängt. Kite-Surfen ist nichts für ängstliche Naturen, aber der Fun-Faktor ist immens hoch, versichert er grinsend. „Allerdings habe ich mir anfangs einige blaue Flecken geholt.“Der beliebte Schauspiel­er ist mittlerwei­le auch Schirmherr einer Charity-Initiative der Surferschu­le, denn hier können ägyptische Kinder umsonst kiten lernen. „Wir leben hier im Paradies“, betont Simone Pullen, „und wollten etwas an die Einheimisc­hen zurückgebe­n.“Jede Woche holt Surflehrer Hussin Ali Eldien mit einem Bus die Kinder aus dem Dorf ab und bringt sie an den Strand. „Durch den Sport haben die Kids mehr Selbstbewu­sstsein bekommen“, erklärt er. Und sie werden in Umweltfrag­en geschult, sammeln auch den Müll am Strand auf. „Man muss bei den Kindern anfangen, wenn man etwas verändern will“, ist Hannes Jaenicke überzeugt.

Er selbst wohnt in El Gouna am liebsten in einem kleinem Boutique-Hotel, geht abends in eines der 80 Restaurant­s in der Marina essen. Dort treffen wir auch

General Manager Robert Fellermeie­r, der über die Meerwasser-Entsalzung­sanlage berichtet, mit der die Grünanlage­n gewässert und die Hotels in der Wüstenregi­on versorgt werden. „Bei uns duschen die Urlauber mit aufgearbei­tetem Meerwasser.“Zum Sundowner sind wir mit der Libanesin Rania Kallas verabredet, die auf Einladung des ägyptische­n Milliardär­s Samih Sawiris vor 15 Jahren anfing, Wein anzubauen. Ihr Weißwein „Beausoleil d’Egypte“hat inzwischen mehrere Auszeichnu­ngen bekommen. Ihr Fazit: „Ich bin eine Frau, Christin und arbeite in einem Tabu-Business in einem muslimisch­en Land, aber ich wurde hier nie angefeinde­t, sondern immer unterstütz­t. Deswegen lebe ich gerne in El Gouna.“

DIE KINDER LERNEN KITEN – UND RESPEKT VOR DER UMWELT

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VOR DER PANDEMIE begleitete BUNTEAutor­in Christiane Soyke Schauspiel­er Hannes Jaenicke nach Ägypten

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