Meine Frau half mir aus meiner großen NORBERT RÖTTGEN
KRISE Der Außenseiter bei der Wahl zum CDU-Chef hofft auf ein glanzvolles Comeback, seine Frau Ebba steht voll hinter ihm
Vergangenes Jahr feierten Norbert Röttgen, 55, und seiner Frau Ebba Herfs-Röttgen, 55, Silberhoch‑ zeit. Die Funken, im positiven Sinne, sprühen bei dem sympathischen Ehepaar noch immer. „Ich bereue keinen Tag und würde meinen Mann sofort wieder heiraten“, sagt die erfolgreiche Anwältin für Arbeitsrecht zu BUNTE. Auf dem Parteitag der CDU möch‑ te Norbert Röttgen, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, Parteichef werden. Die Wahl wurde wegen der Corona‑Maßnahmen auf Januar 2021 verschoben. Für die Eheleute bedeutet das, sie können ihren 26. Hochzeitstag am 3. Dezember zu Hause in Bonn ver‑ bringen. BUNTE traf die Eltern dreier Söhne zum Interview.
Haben wir den künftigen Vorsitzenden der CDU und möglichen Bundeskanzler vor uns? Norbert Röttgen:
Ich bin der Meinung, wir müssen bei der CDU mal durchlüften und frischen Wind reinlassen – es ist Zeit für Veränderung in unserer Partei. Während in der Weltpolitik gerade kein Stein auf dem anderen bleibt, bringe ich außenpolitische Kompetenz mit. Seit meiner Zeit als Umweltminister hat mich das große Gegenwartsthema Klimawandel nicht mehr losgelassen. Und ich stehe für innerparteiliche Veränderungen: Nur jedes vierte Mitglied ist eine Frau. Daher will ich die CDU weiblicher und zudem jün‑ ger machen. Ich selbst habe auch jung mit der Politik angefangen. Ebba Herfs-Röttgen: Wir haben uns bei der Jungen Union kennengelernt. Norbert fiel mir durch seine engagier‑ ten Reden auf. Ich besorgte mir seine Nummer, kurze Zeit später waren wir ein Paar. Wir hatten viel gemeinsam: Interesse an Politik, an Literatur, an Kino – unser erster gemeinsamer Film war „Das Dschungelbuch“. Norbert Röttgen: Uns verband auch das Jurastudium. Ebba hatte natürlich die besseren Noten. Sie hätte auch ihren Weg in der Politik machen können, ich hätte ihr alles zugetraut.
Aber ich könnte die persönlichen Attacken nicht so gut an mir abperlen lassen wie du. Deshalb bin ich lie‑ ber Anwältin. Und Politik mache ich ja trotzdem – auf kommu‑ naler Ebene in unserer Heimatstadt Königswinter.
Für Ebba war schon immer klar, dass sie Fa‑ milie und Beruf wollte, da haben wir nicht eine Sekunde da‑ rüber diskutiert. Sie hatte natürlich in den langen Jahren, in denen ich im Bundestag bin, die Doppelbelastung, stärker für die Erziehung unserer Kinder zu sorgen. Wenn sie krank wur‑ den, war sie für sie da, und am Abend kam dann die Arbeit für die Mandanten, die ja auch nicht aufzuschieben war. Deine Stärke habe ich immer bewundert. Ebba Herfs-Röttgen: Typischerweise wurden die Kinder immer krank, wenn du in Berlin warst…
Das stimmt leider. Aber mir war enorm wichtig, für euch immer erreichbar zu sein, da musste auch mal das Tagesgeschäft warten. Letzt‑