Jörg Rohde: Der Schauspieler hat geheiratet
über seinen Heiratsantrag im Auto und Tränen bei der Trauung
Allein der Gedanke, nur vier Wochen Zeit für die Hoch‑ zeitsplanung zu haben, löst bei vielen Frauen Schnapp‑ atmung aus. Doch Schauspieler Jörg Rohde, 36, hat auch da Glück mit Ehefrau Nathalie, 29. Das Brautkleid fand sie in einer Boutique in Kassel, gefeiert wurde in der riesi‑ gen Scheune ihres Vaters, die Eheringe bestellte er im Internet.
Sie sind seit sieben Jahren ein Paar und haben jetzt relativ überstürzt geheiratet. Warum denn plötzlich die Eile? Jörg: Eigentlich wollte ich Nathalie an unserem Jahrestag einen Heiratsantrag machen. Doch dann hat‑ ten wir ein dramatisches Erlebnis, bei dem uns sehr bewusst wurde, dass das Leben manchmal am seidenen Faden hängt. Nathalie hatte mich vom Bahn‑ hof abgeholt und auf einmal sagt sie: „Da liegt jemand im Fahrstuhl.“Ich habe den Mann angesprochen, aber er war nicht bei Bewusstsein. Ich habe dann an‑ gefangen, seine Vitalfunktionen zu checken und Erste Hilfe zu leisten. Während Nathalie die Rettung angerufen hat, habe ich den Mann reanimiert, bis die Rettungskräfte eingetrof‑ fen sind. Der Notarzt hat noch versucht, ihn wiederzubeleben, doch am Ende ist der Mann leider gestorben. Er war Mitte 50 und hatte einen Herzinfarkt erlitten. Dieser Vorfall hat uns beide total geschockt und extrem mitge‑ nommen. Man wartet im Leben oft auf den perfekten Zeitpunkt und will vieles planen, dabei kann es morgen schon zu spät sein…
Sie zogen Ihren Heiratsantrag also vor? Genau. Ich habe den Verlobungsring bei mei‑ nen Eltern abgeholt und Nathalie auf dem Heimweg gebeten, am Straßenrand zu hal‑ ten. Dann bin ich im Auto, im Beifahrerraum, auf die Knie gegangen und habe sie gefragt, ob sie meine Frau werden will. Ich wollte nicht mehr warten. Nathalie: Jörg war kreidebleich und ich dachte erst, ihm ist schlecht. Ich hatte nicht mit einem Antrag gerechnet und konn‑ te es nicht glauben, denn er macht ja gerne Scherze. Jörg: Ich musste ihr klarmachen, wie ernst es mir ist und dass ich nie wieder ohne sie sein möchte. Nathalie ist die Liebe mei‑ nes Lebens und durch dieses schicksalhafte Ereignis wurde mir das noch einmal richtig klar. Noch am selben Abend bin ich zu meinem Schwiegervater gefahren und habe ihn um die Hand seiner Tochter gebeten. Ich finde, das gehört sich so. Mein Schwiegervater ist passionierter Bio‑Landwirt und wir standen dann beide mit einer Flasche Bier zusammen aufm Acker und dort hat er uns mit Tränen in den Augen seinen Segen gegeben.
Und wer hat dann bei der Hochzeit am meisten geweint? Jörg: Das war ich, glaube ich. Ich habe fast den ganzen Tag, immer wieder geweint – vor lauter Glück. Unsere Hochzeit war so ein wunderschönes Erlebnis, sehr romantisch und emotio‑ nal. Mein Vater ist ja eher der coole Typ, aber bei unserer Trau‑ ung hatte selbst er Tränen in den Augen und war warmherzig. Nathalie: Man sagt ja oft, dass eine Hochzeit nichts verändert in einer Beziehung. Das finde ich überhaupt nicht! Wir fühlen uns viel inniger verbunden als zuvor, unsere Liebe ist noch tiefer geworden. Das ist ein wunderschönes Gefühl und wir sind sehr dankbar für dieses gro‑ ße Glück.