Wie NACHHALTIG ist mein Supermarkt?
UMWELT spielt eine immer größere Rolle: Bio boomt, Plastik wird weniger. Eine Expertin bewertet für BUNTE die neuen Initiativen
Zertifizierte Bioprodukte auch im Discounter. Verpackungen, auf denen ein Recycling-Wegweiser zeigt, welche Bestandteile wo zu entsorgen sind. Joghurts mit MehrwertDeckel. Kurz: „Es tut sich was in unseren Supermärkten“, bestätigt Katharina Istel, Referentin für Ressourcenpolitik beim Naturschutzbund (NABU). Aus ihrer Einschätzung unabdingbar: „Lebensmittelkonsum hat einen riesigen Einfluss auf unseren Ressourcenverbrauch. Der Handel ist die große Stellschraube zwischen Hersteller und Konsument.“
Mit GUTEM BEISPIEL vorangehen
Es ist wie immer im Leben: Wartet man auf Anweisungen von oben, passiert nichts oder zu wenig. Die NABU-Expertin: „Einzelne Kaufleute machen einfach, und manchmal macht das Schule.“Der Supermarktchef, der an der Wursttheke mitgebrachte Verpackungsboxen zulässt oder Mehrwegschalen am Salatbuffet anbietet und dadurch jede Menge Müll spart. Der Getränkehändler, der konsequent Einwegflaschen und Dosen auslistet und nur noch Mehrwegflaschen anbietet. Was Mut voraussetzt, wie Katharina Istel weiß: „Möglicherweise verliert er Kunden, wenn ein anderer Getränkemarkt das Gewohnte anbietet.“Hier ist der Verbraucher gefragt.
Clevere HÜLLE für frische Früchte
Das Thema Haltbarkeit, gerade von Obst, brennt Herstellern schon lange unter den Nägeln. Antwort darauf ist eine Art „Frischesafe“: ein Schutzmantel, zum Beispiel aus pflanzlichen Ölen von Traubenkernen, der auf Orangen, Mandarinen, Grapefruits etc. gesprüht wird. Er erzeugt ein Mikroklima, in dem die Frucht langsam weiter reifen kann. So bleibt sie länger haltbar, zusätzliche Plastikverpackung wird überflüssig. Wobei das Thema Verpackung weiterhin ein großes ist, gerade auch von Transportgut.
Die Frage der VE RSCHWENDUNG
Auch wenn viele übrig gebliebene Lebensmittel den Tafeln zugutekommen: Die Verbraucherzentrale meldet, dass jeder Privathaushalt bei uns unfassbare 75 Kilo Lebensmittel jährlich in den Müll kippt. Vielleicht ist das irgendwann mithilfe künstlicher Intelligenz in den Griff zu kriegen. Verschiedene Projekte arbeiten daran, den genauen LebensmittelBedarf zu ermitteln: punktgenau für jeden Supermarkt.