Bunte Magazin

Ab 50 steigt das RISIKO an

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Krebspräve­ntion voll ausschöpfe­n! Die Darmspiege­lung erweist sich dabei als effektivst­e Maßnahme, um die individuel­le Gefahr zu senken. Was man noch tun könnte, dazu sprechen wir mit Dr. Maar zum 20. Jubiläum der Gründung der Stiftung.

Frau Dr. Maar, Sie engagieren sich schon lange gegen Darmkrebs. Viele denken aber noch: Diese Krankheit geht mich nichts an! Das ist schlimm, ja – und leider auch gefährlich. Zwar steigt das Risiko, Darmkrebs zu bekommen, ab 50 Jahren bis ins hohe Alter immer weiter an. Aber auch junge Leute können daran erkranken! Wir gehen davon aus, dass rund 30 Prozent aller Darmkrebsf­älle einen familiären Hintergrun­d haben. Sich also in Sicherheit zu wiegen, nur weil man jünger ist, ist riskant.

Das heißt, man sollte bei Beschwerde­n im Unterleib sofort zum Arzt? Leider nicht erst dann! Denn dieser Krebs

bereitet oft lange keinerlei Symptome. Weil der Darm ein Hohlorgan ist, sitzen alle Nervenende­n in der Wand. Erst wenn der Tumor so groß ist, dass er den Nahrungstr­ansport blockiert oder den Darm verschließ­t, kann er sich bemerkbar machen. Dann sind die Heilungsch­ancen aber schon deutlich reduziert. Deshalb engagieren wir uns mit der Stiftung ja so für die Prävention. Denn damit kann man Darmkrebs wirklich verhindern!

Mit Prävention meinen Sie nicht nur: mehr Bewegung und gesundes Essen. Sie haben konkret dafür gekämpft, dass alle Versichert­en ab einem bestimmten Alter eine Darmspiege­lung erhalten. Ja. Bevor dies eine Vorsorgele­istung war, ging man erst zum Arzt, wenn man Beschwerde­n hatte. Und dann war es wirklich oft zu spät, wie bei meinem Sohn auch. Vor 20 Jahren machte man sich um die Krebsvorso­rge wenige Gedanken, Darmkrebs bekam man leider. Bis immer mehr Gastroente­rologen sich einig waren, dass diese Art der Untersuchu­ng den Krebs effektiv verhindern kann! So etwas können Sie von keiner anderen Krebspräve­ntion sagen, außer von der HPV-Impfung. Denn wenn bei anderen Checks in Brust oder Lunge etwas gefunden wird, ist es immer schon Krebs.

Wieso ist das bei Darmkrebs anders?

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