Ein Abschiedsbrief an ihren PHILIP
Umgeben von Menschen, die sie lieben, und doch allein. Zusammengesunken sitzt Elizabeth II., 95, in der St George’s Chapel auf Schloss Windsor am Altar, um von ihrem geliebten Ehemann Philip (†99) Abschied zu nehmen. Die leere Sitzfläche neben ihr, auf der jahrzehntelang der Prinzgemahl Platz genommen hat – verwaist. Und doch hatte sie ihren Herzensmenschen ganz nah bei sich. Wie einen Schatz verwahrte die Queen in ihrer Handtasche ein Taschentuch und ein Foto ihres Mannes, der sie fast ein ganzes Leben und 73 Ehejahre lang begleitet hatte. Und auf dem Sarg liegt neben Philips Mütze und seinem Säbel ein Brief der Queen an den Verstorbenen – „In loving memory“(dt.: „in liebender Erinnerung“) hatte sie auf das Kuvert geschrieben.
Der Abschied von Prinz Philip war zwar ein royaler Staatsakt. Aber einer voller Emotionen und unendlich großer Trauer. Charles, 72, weinte hemmungslos, als er hinter dem Sarg seines Vaters zur Kirche schritt. Seine Mutter Elizabeth hatte während des Trauergottesdienstes ihren Kopf meist tief gesenkt. Sophie von Wessex, 56, die Schwiegertochter der Queen, brach immer wieder in Tränen aus. Tränen übermannten auch Philips ältesten Enkel Peter Phillips, 43. Die Familie – in Trauer vereint. Für wenige Stunden waren alle Streitigkeiten und Skandale vergessen. Lilibeth, wie Philip seine Ehefrau liebevoll genannt hatte, sollte spüren, dass sie sich in schweren Zeiten auf alle Verwandten verlassen konnte.
Um diesen Familienfrieden herzustellen, war viel Diplomatie nötig. Prinz Andrew, 61, durfte zum ersten Mal nach dem Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein († 66) wieder mit der Familie auftreten. Kate, 39, vermittelte zwischen den zerstrittenen Brüdern William, 38, und Harry, 36. Die beiden trafen sich zu einem Gespräch vor der