Bunte Magazin

Liebe ist nachhaltig

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Oft richtet man seinen Blick sehnsüchti­g zurück. Dieser Blick in die Vergangenh­eit verklärt. Und er gibt uns jenes trügerisch­e Gefühl: Früher war alles besser! Doch stimmt das wirklich? Was soll denn alles besser gewesen sein? Der Stand der medizinisc­hen Forschung? Die Akzeptanz unterschie­dlicher sexueller Ausrichtun­gen? Unser Umgang mit fremden Kulturen? Keines davon. Und schon gar nicht sind wir mit unserer Umwelt achtsamer umgegangen als heute. Als der Katalysato­r kam, schrien alle auf: Die Motoren gehen kaputt! Als die Regierung das Dosenpfand einführte, sprach man vom sicheren Aus für ganze Gewerbezwe­ige. Und die Mülltrennu­ng galt als Bevormundu­ng mündiger Bürger.

Kleine Schritte in die richtige Richtung, die uns heute selbstvers­tändlich erscheinen. Doch sie sind bei Weitem nicht genug, um den Klimawande­l zu stoppen. Und unsere Bequemlich­keit hätte schon längst obsiegt, gäbe es nicht unsere engagierte Jugend, die uns vorlebt, was zu tun ist. Menschen wie Luisa Neubauer, eine deutsche Galionsfig­ur der „Fridays for Future“-Bewegung. „Wir gehen mit der Umwelt um, als gäbe es kein Morgen. Was den Kindern, die heute geboren werden, an Zerstörung hinterlass­en wird, ist unvorstell­bar“, sagt sie in „quarterly“, dem neuen Interview-Magazin der BUNTE-Redaktion. „Die aktuelle Pandemie zeigt, wie wichtig es ist, sorgsam mit den verschiede­nen Öko-Systemen umzugehen. Corona und Klimaschut­z sind eng miteinande­r verbunden.“

Für die Menschen, die wir lieben, sind wir bereit, alles zu geben. Jedes Opfer für die Gesundheit unseres Kindes. Jedes Geschenk, um unseren Partner glücklich zu sehen. Doch bei der Natur flüchten wir uns in den Gedanken, sie sei doch groß und stark genug. So schnell würde man sie nicht unterkrieg­en. Doch mit der Natur ist es wie mit der Liebe. Sie ist kein Geschenk. Man muss um sie kämpfen. Und wenn man sie erobert hat, muss man sie pflegen und beschützen. Warum können wir unsere Natur nicht wie unsere größte Liebe betrachten? Voller Bewunderun­g. Voller Glück. Und voller Dank. Die Natur hat uns das Leben geschenkt. Und das Leben schenkt uns die Liebe. Warum geben wir diese Liebe nicht zurück?

Als wär’s ein Stück von mir.

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LUISA NEUBAUER Die Geografies­tudentin ist die deutsche Galionsfig­ur der „Fridays for Future“-Bewegung
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ROBERT PÖLZER Chefredakt­eur

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