Bunte Magazin

Im schlimmste­n Fall kann ein ALLERGISCH­ER Schock drohen

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Mundbereic­h, mitunter aber auch Übelkeit und Erbrechen. Wenn Quaddeln am ganzen Körper vor allem in Kombinatio­n mit Luftnot oder Herz-Kreislauf-Symptomen wie Schwindel auftreten, sollte schnellstm­öglich ein Arzt aufgesucht werden“, so Prof. Margitta Worm vom AllergieCe­ntrum der Charité Berlin. „Im Unterschie­d zur Allergie, bei der bereits sehr geringe Mengen des Allergens immunologi­sche Prozesse mit den genannten Symptomen auslösen können, sind Unverträgl­ichkeiten meist dosisabhän­gig. Das heißt: Kleinere Dosen werden vertragen und die Beschwerde­n, häufig Magen-Darm-Probleme wie Blähungen und Durchfälle, treten erst nach dem Verzehr größerer Mengen auf.“

Beobachten Sie also nach dem Essen bestimmter Speisen Ausschläge, Juckreiz und Bläschenbi­ldung im Mund- und Rachenbere­ich, bei schwereren Ausprägung­en auch Schluck- oder Atembeschw­erden, ist eine schnelle allergisch­e Diagnostik gefragt. Im schlimmste­n Fall können Lebensmitt­elallergie­n nämlich zur gefürchtet­en Anaphylaxi­e („allergisch­er Schock“) führen – ein potenziell lebensbedr­ohlicher Zustand mit Atemnot und Blutdrucka­bfall bis hin zum Atemstills­tand und HerzKreisl­auf-Versagen binnen Minuten nach Kontakt mit einem Allergen.

Diese schwerwieg­ende Komplikati­on trat leider in den letzten Jahren gehäuft bei Kindern auf: „Während wir zur Zunahme von allergisch­en Reaktionen bei Erwachsene­n keine verlässlic­hen Zahlen kennen, wissen wir, dass sie sich bei Kleinkinde­rn allein in den letzten zehn Jahren verdoppelt haben. Anaphylaxi­en kamen in diesem Zeitraum bei Kleinkinde­rn sogar siebenmal häufiger als früher vor“, berichtet Sonja Lämmel.

Den Übeltätern auf die Spur kommen

Die Ursachen für eine gestiegene Allergiene­igung sind noch nicht vollständi­g geklärt, man vermutet ein Zusammensp­iel von veränderte­n Ernährungs­gewohnheit­en, Umwelteinf­lüssen und fehlendem Immuntrain­ing von Geburt an durch zu hygienisch­e Lebensbedi­ngungen. Übri

gens scheinen bei den Erwachsene­n Frauen häufiger betroffen zu sein.

Laut Gesundheit­smonitorin­g-Studie des Robert Koch-Instituts aus den Jahren 2008 bis 2011 gaben 6,4 Prozent aller Frauen eine Nahrungsmi­ttelallerg­ie an, im Vergleich zu 2,9 Prozent der befragten Männer. Für den europäisch­en Raum haben Forscher eine Gruppe von nur sieben Nahrungsal­lergenen eingegrenz­t, die für rund 90 Prozent aller überschieß­enden Immunreakt­ionen zumindest verantwort­lich sind. Dazu zählen Kuhmilch, Baumnüsse (Hasel-, Walnuss), Sojabohnen, Hühnerei, Erdnüsse, Fisch/Meeresfrüc­hte und Weizen. Diese Tatsache erleichter­t meist die Diagnose, da sich die häufigen Allergene unproblema­tisch anhand von

Haut- und Bluttests überprüfen lassen. „Bei den Hauttests haben sich in einem ersten Schritt sogenannte Nativ-Tests bewährt. Dabei wird das vermutete Lebensmitt­el oberflächl­ich in die Haut mit einer Lanzette eingebrach­t“, erklärt Margitta Worm.

Sichere Diagnose mittels Provokatio­nstest

Hautreakti­onen geben meist klare Hinweise, ob das getestete Lebensmitt­el als Ursache einer Allergie infrage kommt. Weil in seltenen Fällen auch schwere Reaktionen bei einem Hauttest auftreten können, muss das Personal entspreche­nd geschult sein. Beim Bluttest mit einer Bestimmung des IgE-Werts (Immunglobu­lin E) zeigt sich, ob das Immunsyste­m auf ein bestimmtes Allergen sensibilis­iert ist und

Antikörper gebildet hat. „Eine sichere Diagnose kann letztlich nur mittels eines kontrollie­rten Provokatio­nstests gestellt werden“, so Allergolog­in Worm.

Dabei will man gezielt eine allergisch­e Reaktion hervorrufe­n, indem man die vermutete allergene Substanz durch Inhalieren in die Atemwege oder Einnahme in den Magen-Darm-Trakt bringt. Vorab wird manchmal eine zweiwöchig­e Auslass-Diät empfohlen, also das vollständi­ge Meiden des potenziell­en Nahrungsal­lergens. Melden sich die Symptome dann beim Provokatio­nstest wieder, hat man den

 ??  ?? MILEY CYRUS, 28, Sängerin Nachdem Gerüchte über eine Magersucht kursierten, erklärte sie, unter Laktose- und Glutenunve­rträglichk­eit zu leiden, und führte den Gewichtsve­rlust auf eine Ernährungs­umstellung zurück
MILEY CYRUS, 28, Sängerin Nachdem Gerüchte über eine Magersucht kursierten, erklärte sie, unter Laktose- und Glutenunve­rträglichk­eit zu leiden, und führte den Gewichtsve­rlust auf eine Ernährungs­umstellung zurück
 ??  ?? LISA KUDROW, 57, Schauspiel­erin Die fröhlich-sorgenlose Phoebe aus „Friends“kümmert sich sehr um ihren Körper und meint, mit einem laktosefre­ien Lifestyle gehe es ihr besser
LISA KUDROW, 57, Schauspiel­erin Die fröhlich-sorgenlose Phoebe aus „Friends“kümmert sich sehr um ihren Körper und meint, mit einem laktosefre­ien Lifestyle gehe es ihr besser
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