„Ich höre auf den RAT meiner Frau“
Dieser Film berührt, weil jeder seine Geschichte kennt, sie selbst entwe der schon erleben musste oder ganz nah dran war: Eine Tochter kümmert sich liebevoll um ihren Vater, der ihr aber nicht über den Weg traut und in seiner eige nen Welt und nach eigenen Ge setzen lebt. Oscar-Preisträgerin
Olivia Colman, 47, ist großartig als Tochter. Und Sir Anthony Hopkins, 83, zeigt eine der fas zinierendsten Leistungen seiner bereits mehr als sechs Jahr zehnte laufenden Karriere. Nach dem Oscar für „Das Schweigen der Läm mer“(1992) wurde er nun zum zweiten Mal als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Wie war es für Sie, einen Mann zu spielen, der Anthony heißt, und in die De menz abgleitet? sen nicht, was auf uns zukommt. Das zu ak zeptieren, verleiht große Freiheit.
Der Tod macht Ihnen keine Angst? Nein, wozu? Der Tod ist unausweichlich, wir werden diesen Planeten nicht lebend verlassen. Ich erinnere mich, wie ich am Bett meines Vaters stand, als er im Sterben lag, und mir dachte: „Irgendwann wird das auch mit dir geschehen.“
Blicken Sie auf Ihr Leben zurück? Ja, immer öfter. Es kommt mir vor, als sei ich irgendwann auf einen riesigen, langsamen, grauen Elefanten gestiegen, der mich durch das Leben trug. Und heute frage ich mich: „Wie um alles in der Welt kam ich hierher? Auch wenn ich jetzt für verrückt erklärt werde, aber mein Leben fühlt sich an wie eine Illusion, wie ein Traum.
Haben Sie je daran gedacht, mit der Schauspielerei aufzuhören? Nein, ich will spielen, bis mir entweder mei ne Zähne oder alle Haare ausfallen. Ich bin in der glücklichen Lage, weiterhin gute Drehbücher angeboten zu bekommen. Außerdem sagt mir meine Frau, dass ich sterben werde, wenn ich mich zur Ruhe setze. Ich höre auf den Rat mei ner Frau.
Was bedeuten Ihnen Ihre großen Erfolge, Ihre großen Auszeichnungen?
Ich nehme mich selbst nicht sonderlich ernst, auch meinen Beruf nicht. Ich habe manchmal gute Arbeit geleistet, das weiß ich, aber das ist es auch schon. Die Schauspielerei macht mir großen Spaß, sie ist fast wie ein bezahltes Hobby. Aber ich bin nur ein Schauspieler, ich glaube, dass ich nicht be sonders wichtig bin. Men schen, die glauben, sie seien etwas Besonderes, führen uns in die Hölle auf Erden.
„ICH BIN NUR EIN SCHAUSPIELER, ICH BIN NICHT WICHTIG“