Die ehemalige Eisschnellläuferin tritt zum Spurt in den Bundestag an
Leistung muss sich wieder lohnen“, heißt das Motto von Claudia Pechstein. Mit diesem Wahlspruch kandidiert die ehemalige Eisschnellläu‑ ferin um einen Sitz für die CDU im Par‑ lament. Der Spruch erscheint nicht be‑ sonders originell, schon Helmut Kohl († 87) zog damit 1982 in den Bundestags‑ wahlkampf – und wurde Kanzler! Clau‑ dia Pechstein, der fünffachen Olympia‑ siegerin und erfolgreichsten deutschen Winter‑Olympionikin, nimmt man ab, dass sie den Zusammenhang zwischen persönlichem Einsatz und lohnendem Ergebnis kennt. Ob sie ihr Motto in der Politik ebenso erfolgreich umsetzen kann wie auf dem Eis, muss sie bewei‑ sen. Immerhin tritt sie in ihrem Berliner Wahlkreis gegen das Urgestein der Lin‑ ken an, gegen Gregor Gysi, 73.
Die 49‑jährige Polizeihaupt‑ meisterin ist nicht der erste Sportstar, den es in die Politik zieht. In Thüringen ließ sich Bi‑ athlet und Ex‑Bundestrainer Frank Ullrich, 63, von der SPD aufstellen. Eberhard Gienger, 69, einst Kunstturner, sitzt be‑ reits seit 2002 für die CDU im Bundestag.
Ehemalige Athleten besitzen Eigen‑ schaften, die auch Politikern nützen, wie Ausdauer, Freude am Rampenlicht und schnelles Wegstecken von Nieder‑ lagen. Pechstein, die zwei Jahre wegen Dopingvorwürfen gesperrt war, starte‑ te danach noch einmal bei Olympia – und kämpfte sich immerhin auf Platz vier. Mit dieser un‑ erbitterlichen Zähigkeit kann sie in der Politik viel erreichen.